ZOOS: WAS SIE ÜBER TIERPARKS UND ZOOS WISSEN SOLLTEN

Inhaltsverzeichnis:

Vorgeschobener Artenschutz

Artenschutz bedeutet in erster Linie, Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu schützen. Tiere in Gefangenschaft zu halten, ist kein wirklicher Artenschutz und bewahrt die in der freien Natur lebenden Tiere nicht vor dem Aussterben. Wenn beispielsweise ein Zoobesucher in der Schweiz einen Orang-Utan sieht, dann bringt das den Schutz der Orang-Utans in den Regenwäldern in Südostasien nur wenig voran. Der Erhalt einer Tierart in zoologischen Einrichtungen nützt einzig dem Menschen, zum Beispiel durch die Möglichkeit, auf genetisches Material zurückgreifen zu können, um Tiere für die Gefangenschaft nachzuzüchten. Echter Tier- und Artenschutz sollte Tierarten und Tierindividuen um ihrer selbst willen schützen, nicht für die egoistischen Zwecke des Menschen.

Der weitaus grösste Anteil aller Tierarten in Schweizer Zoos umfasst keine gefährdeten Arten. Nur 20 bis 25 Prozent aller weltweit bedrohten Säugetiere werden in Zoos gehalten – bei Reptilien sind es sogar nur 2 Prozent. [1] Bei der Tierauswahl setzen Zoos vor allem auf «charismatische» und bei Besuchern beliebte Tierarten. [2] Langfristig erfolgreiche Auswilderungsprojekte können Zoos ohnehin kaum vorweisen, und auch gewisse Einzelfälle rechtfertigen in keiner Weise das triste Leben unzähliger Tiere und ihrer Nachkommen in lebenslanger Gefangenschaft.

affen im zoo

In der Zoo-Gefangenschaft geborene Bären, Giraffen, Löwen, Menschenaffen, Tiger und viele weitere Tierarten können grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Im Zoo verkümmern ihre Instinkte, und die Tiere können wichtige Verhaltensweisen für ein Überleben in der Natur nicht erlernen. Das stetige «Lagern» von Lebewesen hinter Gittern hat nichts mit Artenschutz zu tun, denn die Tiere verlieren von Generation zu Generation immer mehr natürliche Eigenschaften. Sie sind schliesslich nur noch ein trauriges Abbild ihrer Artgenossen in Freiheit.

Zoos geben zwar einen geringen Bruchteil ihres jährlichen Budgets für Naturschutzprojekte aus. Gleichzeitig erhalten jedoch viele Zoos in der Schweiz insgesamt mehrere Millionen Franken an Subventionen aus kantonalen und städtischen Kassen – alleine der Zoo Zürich erhält jährlich 6,6 Millionen Franken. [3] Würden diese Steuergelder unmittelbar in den Erhalt der natürlichen Lebensräume bedrohter Tierarten fliessen, wären viele Tiere heute wahrscheinlich nicht vom Aussterben bedroht. Stattdessen geben die Zoos das Geld für kostspielige Zuchtprogramme aus – für Tierarten, die bereits stark unter Inzucht leiden oder niemals ausgewildert werden können. Will Travels von der Born Free Foundation in Grossbritannien erklärte, dass seine Organisation die Schutzbemühungen für Gorillas im Kongo für die nächsten fünf Jahre vervierfachen könnte, wenn er nur zehn Prozent der Gelder zur Verfügung hätte, die das Gorillagehege im Londoner Zoo gekostet hat. [4]

Vermitteln Zoos Wissen über Tiere und Artenschutz?

In Zoos können Tiere viele ihrer natürlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen nicht ausleben. Zoobesucher sehen nicht, wie Geparden mit Hochgeschwindigkeit rennen, Affen sich von Baum zu Baum schwingen oder Vögel in Freiheit fliegen. Auch soziale Interaktionen, das Paarungsverhalten oder die Nahrungssuche sind nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Der Anblick apathischer oder verhaltensgestörter Tiere zeigt Zoobesuchern ein völlig falsches Bild der gefangenen Lebewesen auf.

Zoos behaupten gerne, das Zurschaustellen von Tieren in Gefangenschaft würde Menschen für den Erhalt von Tierarten sensibilisieren – doch dafür gibt es keinerlei Anzeichen. Laut einer Studie gibt es keinen Beleg dafür, dass Zoos durch das Einsperren von Tieren zu einer messbaren Bewusstseinsveränderung in Form von Wissen über die einzelnen Tierarten oder Interessenvermittlung am Thema Artenschutz in der Bevölkerung beigetragen haben. [5]

Loewe im Zoogehege

Eine Studie zum Bildungseffekt von Zoos hat gezeigt, dass Zoobesucher zwar etwas über Namen oder Aussehen der Tierarten lernen, aber sich kein tiefergehendes Wissen über beispielsweise Bedrohungsstatus, Schutzmassnahmen oder Verhalten aneignen. [6] Vor allem aber setzen die Besucher vorhandenes oder neu erworbenes Wissen über Naturschutz nicht in die Tat um. [7] Im Gegenteil: Die absurde Behauptung, dass Tierarten in Zoos langfristig überleben können, wiegt die Öffentlichkeit in trügerische Sicherheit. Denn Zoos geben vor, die Gefangenschaft im Zoo sei mit Artenschutz gleichzusetzen, wodurch für viele Menschen der Erhalt der natürlichen Lebensräume von Tieren an Wichtigkeit verliert.

Wie geht es Tieren in Zoos wirklich?

Wild lebende Tiere haben einen grossräumigen und vielfältigen Lebensraum. Das Revier eines Tigers in der freien Natur kann sich beispielsweise über mehrere hundert Quadratkilometer erstrecken; Elefanten wandern am Tag durchschnittlich eine Strecke von 25 Kilometern; und unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, leben in Waldgebieten von bis zu 70 Quadratkilometern. [8] Kein Zoo der Welt kann diesen Tieren auch nur annähernd eine solche Bewegungsfreiheit und artgerechte Lebensverhältnisse bieten. Aus diesem Grund sind viele Tiere in Zoos verhaltensgestört.

Eine vergleichende Untersuchung von 35 Raubtier-Arten zeigte, dass ein Zusammenhang zwischen Reviergrösse und Stereotypien besteht. Je grösser das Streifgebiet, das die Tiere in der Natur beanspruchen würden, desto häufiger leidet diese Art in Zoos an Stereotypien. Auch die Jungtiersterblichkeit in Gefangenschaft ist bei Tierarten mit grossem Streifgebiet höher. Eisbären sind dabei traurige Spitzenreiter, mit einem für uns Menschen unvorstellbar grossen Streifgebiet und entsprechend häufigen Stereotypien in Zoos. Die Grösse ihres Zoogeheges entspricht nur etwa einem Millionstel ihres Reviers in der Natur. [9] Die am häufigsten zu beobachtenden stereotypen Verhaltensstörungen bei Bären sind das Hin- und Herlaufen («Pacing»), das Auf- und Abschwingen (Weben) und das Drehen des Kopfes. [10] Laut dem WWF sind ausnahmslos alle Tiger in Zoos verhaltensgestört [11].

Eine Studie belegt, dass Schimpansen in Gefangenschaft psychisch krank werden. In den sechs untersuchten Zoos in den USA und in Grossbritannien zeigten alle Schimpansen mindestens eine abnormale Verhaltensweise – am häufigsten das Essen ihrer Exkremente, und das trotz Verhaltensanreicherung. Weitere Merkmale von Verhaltensstörungen sind extreme Zurückgezogenheit, permanentes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers, Verzehr von Erbrochenem bis hin zu Selbstverstümmelung. [12]

Affe frisst Kot

Einige Tiere sterben aufgrund der mangelhaften Bedingungen im Zoo auch weit vor ihrer natürlichen Lebenserwartung. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung beträgt die durchschnittliche Lebensdauer Afrikanischer Elefanten in Zoos 17 Jahre – in der Natur hingegen werden die Tiere im Schnitt 54 Jahre alt. [13]

Viele Elefanten entwickeln in Gefangenschaft schwere Verhaltensstörungen wie das «Weben». Diese Verhaltensstörung kommt bei wild lebenden Elefanten nicht vor [14]. In Zoos dagegen treten Stereotypien sehr häufig auf – bei 72 bis 85 Prozent der Elefanten in nordamerikanischen [15] und europäischen [16] Zoos. Um das unerwünschte stereotype Verhalten zu unterdrücken und Zoobesuchern den traurigen Anblick verhaltensgestörter Tiere zu ersparen, schrecken auch Schweizer Zoos nicht vor dem Einsatz von Psychopharmaka zurück. [17]

Elefanten weben

Ein weiterer Auslöser für Verhaltensstörungen können traumatische Erlebnisse sein. Tiere wie Elefanten oder Menschenaffen, die als Wildfänge im Kindesalter mit brutalen Mitteln von ihrer Familie getrennt wurden, leiden oft lebenslänglich unter diesem Trauma. Auch sogenannte Handaufzuchten, also Babys, die statt von ihren Müttern von Zoowärtern aufgezogen werden, zeigen häufiger Stereotypien. Dies ist beispielsweise bei Orang-Utans der Fall [18].

Tiere aus Fangexpeditionen oder Inzucht

Die globalen Fangexpeditionen von Zoos, bei denen viele Millionen Tiere ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden, haben ihren Teil zum Artensterben beigetragen. Auch heute noch handelt es sich bei zahlreichen Tieren in zoologischen Einrichtungen um Wildfänge, hauptsächlich bei Meeressäugetieren, Korallen, Haien und anderen Fischarten. Auch in Zukunft werden Zoos nicht ohne Wildfänge auskommen können, denn vor allem sensible Tierarten vermehren sich unter den mangelhaften Haltungsbedingungen in Zoos kaum. Elefanten beispielsweise leiden derart unter der Gefangenschaft, dass sie sich nur selten fortpflanzen. Deshalb helfen viele Zoos mit Gewalt und künstlicher Befruchtung nach. Hierzu wird bei den männlichen Tieren unter Vollnarkose durch eine Elektrosonde im Rektum eine Elektroejakulation ausgelöst. [19] Die weiblichen Elefanten werden anschliessend mit einer belastenden invasiven Prozedur teilweise über 1.000 Mal je Tier künstlich besamt, um sie zu schwängern. [20] Doch trotz kostspieliger Zuchtprogramme verarmt der Genpool der vergleichsweise wenigen Individuen in Gefangenschaft schnell, weshalb Zoos bestrebt sind, den Tierbestand mit «frischem Blut» zu ergänzen.

Viele Zoos setzen deshalb mittlerweile auf Inzucht. Dies bringt jedoch regelmässig Tiere mit schweren genetischen Defekten hervor, die nicht überlebensfähig sind und somit meist eingeschläfert werden. Einige Tierarten in Zoos leiden aufgrund der geringen Zahl an «Gründertieren», mit denen die Zucht begonnen wurde, bereits in hohem Masse unter Inzucht. Wissenschaftler kritisieren zum Beispiel die Zucht von Asiatischen Löwen im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), an dem auch der Zoo Zürich beteiligt ist, scharf. Die gezüchteten Tiere leiden so stark unter Inzucht, dass rund zwei Drittel des Nachwuchses die ersten Lebenswochen nicht überleben. [21]

Auch bei anderen Katzenarten stellen niedrige Populationsgrössen und Hybridisierung (Vermischung verschiedener Arten) ein Problem dar. [22] Dass ein Zuchtprogramm für eine Tierart geführt wird, bedeutet nicht automatisch, dass es sich um eine bedrohte Art handelt. Es geht vor allem um die «Erhaltungszucht» für die Gefangenschaft.

Luchse liegen im Zoogehege

Unwissentlich haben Zoos ausserdem Hybriden gezüchtet. So dachte man lange, dass es sich bei Borneo- und Sumatra-Orang-Utans lediglich um Unterarten handele, bis sie nach genetischen Analysen zu zwei getrennten Tierarten erklärt wurden. So entstanden Mischlinge (Hybriden) dieser beiden Arten, die sich nicht weiter fortpflanzen sollten.

Tiertransporte für Zoos

Zoos führen regelmässig Tiertransporte durch, bei denen Eisbären, Elefanten, Menschenaffen und viele weitere Tierarten auf oftmals tagelangen Fahrten von einem Zoo zum nächsten gebracht werden. Bei diesen Transporten stehen die Tiere unter enormem Stress; immer wieder kommt es vor, dass sie die Reise nicht überleben. Zoobetreiber nehmen das Leid der Tiere billigend in Kauf.

Doch warum transportieren Zoos überhaupt Tiere? An erster Stelle dient dies der Zucht. Für einige Tierarten in Zoos gibt es sogenannte Erhaltungszuchtprogramme, die von den Zoos aus eigennützigen Gründen eingeführt wurden. Im Jahr 1973 wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommen beschlossen und damit der internationale Handel mit gefährdeten Arten reguliert. Dadurch wurde die Entnahme von Wildfängen erheblich eingeschränkt, und Zoos konnten die Tiere nicht mehr in grossem Masse importieren. Aus dieser «Not» heraus sind von Zoos koordinierte Zuchtprogramme entstanden, deren ursprünglicher Zweck nicht der Artenerhalt ist, sondern der Erhalt der Populationen in Gefangenschaft durch Zucht und Austausch von Individuen zwischen verschiedenen Zoos. Durch den koordinierten Austausch soll ausserdem Inzucht vermieden werden. So werden Tiere etwa zwischen Zoos transportiert, wenn ein Tier verstirbt und dessen Partner zu Zuchtzwecken erneut verpaart werden soll. Aber auch, wenn ein Jungtier ein Alter erreicht hat, in dem es die Gruppe verlässt, oder wenn es im Zoo schlichtweg nicht mehr genug Platz für alle Tiere gibt, da immer neue Tiere gezüchtet werden.

Transporte bedeuten für die Tiere meist enormen Stress. Bereits im Vorfeld müssen sie oft zahlreiche Untersuchungen und Tests über sich ergehen lassen, was in manchen Fällen eine Narkose erfordert. Besonders traumatisch ist die Trennung bei sozialen Tieren wie Elefanten, die enge Bindungen zueinander aufbauen und normalerweise ihr Leben lang im mütterlichen Familienverband verbleiben.

Elefant wird an einer Kette um den Hals gezogen

In der Regel müssen die Tiere nach der Ankunft im neuen Zoo zunächst in Quarantäne – bei einem vom Zoo Duisburg in die USA transportierten Brillenbär betrug die Quarantänezeit beispielsweise einen Monat [23]. Die Ankunft in der neuen Umgebung und das Eingewöhnen in eine neue Gruppe belasten die Tiere zusätzlich psychisch. So zeigte die Untersuchung an Eisbären, dass der hohe Stress bei den Tieren zwar nach zwei Wochen abklingt, die Bären aber bis zu fünf Monate lang nachweislich nervös waren [24]. 2020 wurde der Schimpanse Tatu nach seinem Umzug in den Zoo Basel von seinen Artgenossen durch Bisse und Schläge sogar getötet [25].

Zoos töten oder verkaufen «Überschusstiere»

Zoos «produzieren» regelmässig mehr Tiere, als sie unterbringen können. Mit «süssen» Tierbabys wollen sie Besucher anlocken und über die Presse von kostenloser Werbung profitieren. Wenn die Tiere älter werden und Platz für neue Tierbabys geschaffen werden soll, werden die «Überschusstiere» in der Regel getötet oder an zwielichtige Tierhändler verkauft. Der Zoo Kopenhagen sorgte beispielsweise 2014 für grosses Aufsehen, als die junge Giraffe Marius und vier Löwen getötet wurden. 2020 tötete der Zoo zudem drei Wölfe und einen Braunbären, um Platz zu schaffen und weil die Tiere zum Vermitteln zu alt seien. [26] Auch der Tierpark Hellabrunn in München tötete heimlich zwei Banteng-Bullen – trotz des Gefährdungsstatus der Tiere. [27] Ein schwedischer Zoo tötete über mehrere Jahre hinweg neun gesunde Löwenjungen. Der Direktor des Borås Tierparks sagte in einem Interview hierzu: «Man kann sie nicht alle behalten.» [28] Und in einem Zoo in Dänemark wurden 2017 zwei alte, aber gesunde Braunbären getötet. Die absurde Begründung der Zoodirektion lautete, dass ihr Gehege nicht mehr zeitgemäss sei und die Tiere sich daher langweilen würden. [29] Auch im Basler Zoo wurden im Jahr 2000 drei gesunde einjährige Braunbären getötet. [30]

Tötungen gesunder Tiere sind in Zoos keine Ausnahmefälle, sondern eine gängige Praxis, die jedoch oftmals verheimlicht wird. In der Regel geben die Zoos keine genauen Zahlen über ihre Tiertötungen heraus. Der Zoodachverband EAZA geht aber von jährlich 3’000-5’000 Tötungen in europäischen Zoos aus. [31]

Totes Zebra ohne Kopf im Zoogehege

Doch warum töten Zoos gesunde Tiere? Diese Tötungen von «Überschusstieren» laufen bei Zoos unter dem verharmlosenden Begriff «Populationsmanagement» und werden meist damit begründet, das beste genetische Material für die Zucht erhalten zu wollen. Demnach sind die getöteten Tiere nicht «wertvoll» genug für die Population. Zusätzlich werden viele Tiere wegen Platzmangel getötet. Die Zoos behaupten hierbei, dass eine artgerechte Haltung nicht möglich sei und es keine Vermittlungsmöglichkeiten für die Tiere gäbe. Vor allem bei Tierarten, bei denen ein männliches Tier mit mehreren weiblichen Tieren zusammenlebt, wird die Unterbringung der Nachzuchten oft zum Problem. Denn männlicher Nachwuchs ist in diesen Fällen meist nicht gewollt und nur schwer an andere Zoos vermittelbar. Trotzdem züchten Zoos rücksichtslos weiter, um die Maschinerie am Laufen zu halten.

Die ständige Überschuss-«Produktion» von Tierbabys und die anschliessenden Tötungen zeigen in aller Deutlichkeit, dass Zoos den Wert eines Tieres daran bemessen, wie viel Geld es einbringen kann. Das Gerede vom Artenschutz ist nur ein Vorwand, um die Besucher zu beruhigen. Die Auswilderung der Tiere ist gar nicht vorgesehen und oft auch nicht möglich, da ihre Instinkte im Zoo verkümmern.

Zum Wohl der Tiere: Nachzucht- und Importverbot für Zoos

Zoos leisten weder einen Beitrag zur Bildung, noch tragen sie zum Artenschutz bei. Wir von PETA Schweiz setzen uns für ein Nachzucht- und Importverbot für Zoos ein, damit die Haltung von Tieren in Gefangenschaft mittelfristig auslaufen kann. Die dadurch eingesparten Steuergelder, die sich allein in der Schweiz auf mehrere Millionen Franken pro Jahr belaufen, könnten für den Schutz bedrohter Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum verwendet werden. Dennoch könnten Zoos auch künftig eine nützliche Funktion erfüllen – nämlich als Auffangstationen für Tiere, die beispielsweise aus Fällen von Vernachlässigungen in Privathaushalten oder aus Zirkusbetrieben beschlagnahmt wurden.

Speziesismus: Warum Sie keine Zoos besuchen sollten

Wie Rassismus und Sexismus ist auch Speziesismus eine Form der Diskriminierung. Speziesismus beruht auf der fehlgeleiteten Annahme, der Mensch sei anderen Lebewesen überlegen, und kategorisiert Tiere daher im Hinblick auf ihren vermeintlichen Nutzen für den Menschen. Infolge der speziesistischen Denkweise nehmen die Interessen von anderen Tieren in unserer Gesellschaft einen deutlich niedrigeren Stellenwert ein als die von Menschen.

Eine Form des Speziesismus ist der Missbrauch von Tieren zu Unterhaltungszwecken. Wir sperren empfindungsfähige Tiere lebenslang auf engstem Raum in Zoos ein, um sie für zahlende Gäste zur Schau zu stellen. Bei dieser unnatürlichen Haltung greift der Mensch folgenschwer in die Sozialstruktur der Tiere ein und entscheidet über jeden Aspekt ihres Lebens – etwa, wann und mit wem sie sich paaren sollen oder wann und was sie essen. Einrichtungen, die Tiere zu Unterhaltungszwecken ausbeuten, können nur überleben, weil zahlende Besucher:innen die Haltung von Tieren in Gefangenschaft nicht hinterfragen. 

Affe sitzt hinter Gitterzaun im Gehege

Jede:r von uns kann aktiv dazu beitragen, den Speziesismus in unserer Gesellschaft zu beenden. Hierzu ist es erforderlich, das wir uns den unzeitgemässen Denk- und Handlungsweisen, die dem Speziesismus zugrunde liegen, bewusst werden und die Ausbeutung von Tieren zur menschlichen Unterhaltung nicht länger unterstützen. Denn alle Lebewesen haben gleichermassen Respekt und Mitgefühl verdient.

Tierfreundliche Alternativen

Es gibt für Kinder und Erwachsene viele tierfreundliche Möglichkeiten, die natürlichen Lebensweisen und Bedürfnisse von Tieren kennenzulernen – zum Beispiel auf einer Entdeckungstour durch die heimische Natur oder durch die Mithilfe in einer Auffangstation oder auf einem Lebenshof. Mit Dokumentarfilmen lernt man ausserdem viel mehr über das natürliche Verhalten von Tieren als durch den Anblick verhaltensgestörter, kranker Tiere in Zoo-Gefangenschaft. Kinder wollen nicht, dass Tiere leiden. Daher sollten wir sie nicht belügen und ihnen vormachen, dass Elefanten, Löwen und Affen in Gefangenschaft artgerecht gehalten werden können.

Was Sie tun können

  • Helfen Sie, das Leid der Tiere in Zoos zu beenden, indem Sie niemals zoologische Einrichtungen wie Zoos, Tierparks oder Wildparks besuchen.
  • Bitten Sie Familie, Freunde und Bekannte, ebenfalls keine zoologischen Einrichtungen zu besuchen und machen Sie sie auf die zahlreichen tierfreundlichen Alternativen aufmerksam.
  • Sprechen Sie sich für einen sofortigen Zucht- und Importstopp für Zoos aus, denn dies ist die einzige Möglichkeit, den Tieren in der Zoo-Gefangenschaft zu helfen. Auf diese Weise kann die tierquälerische Zoohaltung mittelfristig auslaufen und Zoos können zu Auffangstationen für Tiere aus Zirkussen und schlechter Haltung umfunktioniert werden.