Delfinarium & Meerespark: Tierleid in Aquarien und Betonbecken

In Delfinarien, Meereszoos und anderen Freizeitparks wie SeaWorld oder Loro Parque werden gefangene Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. Leider besuchen noch immer viele Menschen solche Einrichtungen, um sich Tiershows mit Delfinen, Orcas und Belugawalen anzusehen. Andere wollen im Urlaub mit Delfinen schwimmen oder sich mit Tieren fotografieren lassen.

Doch die Tiere leiden unter der Gefangenschaft in viel zu kleinen, kahlen und eintönigen Aquarien und Betonbecken. Auch das oftmals mit psychischem Stress verbundene Training bedeutet für sie unvorstellbares Leid. Erfahren Sie hier, warum Sie niemals Delfinarien, Meereszoos und ähnliche Einrichtungen besuchen sollten.

Krankheiten, Verhaltensstörungen und ein früher Tod: Warum Sie keine Delfinarien und Meeresparks besuchen sollten

Delfinarien, Meeresparks und Co. sind für die eingesperrten Meerestiere nichts anderes als Gefängnisse, in denen die sensiblen Tiere ein trauriges Dasein in engen und kargen Aquarien und Betonbecken fristen. Delfine wie Grosse Tümmler und Orcas werden darauf dressiert, für ein paar Fische durch die Luft zu springen und «Kunststücke» aufzuführen – zur Unterhaltung des zahlenden Publikums, das über das Leid der Tiere in diesen Einrichtungen meist nicht informiert ist.

Die Folgen sind oftmals Verhaltensstörungen, Krankheiten, Verletzungen und ein früher Tod.

Tierleid in Delfinarien: Kontrast zwischen Gefangenschaft und Freiheit

Meeres- und Freizeitparks wie Delfinarien sind Einrichtungen, die auf maximalen Profit durch Eintrittsgelder ausgelegt sind: Besuchende werden oftmals mit seltenen Tieren oder mit tierquälerischen Angeboten wie Shows, Schwimmen und Fotosessions mit Delfinen angelockt. Für Menschen sind solche Erlebnisse vielleicht unterhaltsam, doch die hochintelligenten, sozialen und sensiblen Säugetiere werden dafür ausgebeutet; sie haben keine Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuleben und individuellen Bedürfnissen nachzugehen. [1]

Delfine sind freiheitsliebende Tiere – in Delfinarien fristen sie jedoch ein trauriges Leben in kleinen, oft gechlorten Betonbecken, das von Einsamkeit geprägt ist. Viele sterben einen frühen Tod.

Aufgezwungene Gesellschaft in Enge statt familiären Strukturen

Oft werden Familien gewaltsam auseinandergerissen und sogenannte Wildfänge losgelöst von ihren natürlichen Familienstrukturen in Gefangenschaft zwangsvergesellschaftet.

  • Im japanischen Fischerhafen Taiji werden jedes Jahr zwischen September und März Fangjagden durchgeführt, bei denen Hunderte Delfine von Fischer:innen eingekreist und in die Bucht getrieben werden. Die panischen Tiere prallen bei ihren Fluchtversuchen ineinander und schlagen mit voller Wucht gegen Boote. Sie werden getötet oder an Delfinarien verkauft. [2]
  • In Freiheit leben Delfine in sogenannten Schulen von teils mehreren Hundert Tieren. Sie legen täglich bis zu 100 Kilometer zurück und tauchen teilweise bis zu 300 Meter tief. In Gefangenschaft hingegen werden sie zusammen mit mehreren Artgenossen in enge Becken gepfercht. Da die Tiere keinerlei Möglichkeit haben, sich auszuweichen, [3] kommt es leicht zu Aggressionen und Verletzungen.
  • In der freien Natur gebären Delfine ihre Babys in Gesellschaft von verwandten Delfinfrauen. In Zoos hingegen werden schwangere Delfine von Artgenossen isoliert. Immer wieder sterben Delfinbabys in Delfinarien bei oder nach der Geburt. [4]
  • Delfine nutzen ihr Echolot zur Orientierung in der Weite der Ozeane. Dabei senden sie Impulse und Klicklaute aus, deren Schallwellen auf Objekte im Wasser treffen und als Echo zurückgegeben werden. So können sie Form, Dichte, Entfernung und Standort dieser Objekte bestimmen und Fische aufspüren. In Aquarien können die Tiere diesen Sinn nicht artgerecht anwenden.

«[Das Leben eines Delfins in Gefangenschaft führt] zu einer Fehlregulierung des gesamten sensorischen Apparates […], was wiederum bei einem so sensiblen Lebewesen zu einer Störung des mentalen Gleichgewichts und des Verhaltens führt.»

 Jacques Cousteau, französischer Meeresforscher [4]

Die monotonen Bedingungen in den Becken von Delfinarien und anderen Meereszoos sind für die Tiere so unnatürlich, dass sie oftmals mit Psychopharmaka behandelt werden. Zoos geben übrigens keinen Einblick in die Medikation ihrer Tiere.

Betonbecken und Bestrafung statt selbstbestimmtem Spiel mit den Wellen

  • In den Ozeanen können Delfine die Strömungen spüren und mit den Wellen spielen. Sie können in Gruppen jagen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In Delfinarien sind sie jedoch in engen Betonbecken eingesperrt, schwimmen in künstlichem Salzwasser und werden mit toten Fischen belohnt, wenn sie «Kunststücke» für das zahlende Publikum aufführen.
  • Laut dem bekannten Delfinschützer Ric O’Barry ist «positives Belohnungstraining» eine Beschönigung für eine Trainingsmethode in Form von Nahrungsentzug [5]. Der ehemalige Delfintrainer Doug Cartlidge berichtet zudem, dass die hochsozialen Tiere durch Isolierung von Artgenossen bestraft werden. [5] Mit solchen barbarischen Methoden werden Delfine oft zum Erlernen der Tricks gezwungen.

Körperliches und mentales Leid durch Haltungsbedingungen in Delfinarien

Die artwidrigen Haltungsbedingungen von Delfinarien führen zu psychischem und physischem Leid.

  • Ein US-amerikanischer Verhaltensbiologe für Meeressäuger stellte fest, dass «Delfine in Gefangenschaft selbst zugefügte Traumata aufweisen können». Einige Tiere treiben an der Wasseroberfläche und kauen an Beton, bis ihre Zähne ruiniert sind. [6]
  • Der Stress ist teilweise so gross, dass einige Delfine Selbstmord begehen: So beobachteten der weltbekannte Meeresforscher Jacques Cousteau und sein Sohn Jean-Michel, wie sich ein gefangener Delfin selbst tötete, indem er sich immer wieder mit Wucht gegen die Wände des Beckens warf. [7] Auch Ric O’Barry wurde Zeuge, wie einer der Delfine, die in der Fernsehserie «Flipper» eingesetzt wurden, Selbstmord beging. Seitdem setzt er sich für die Freiheit der Meeressäuger ein. [8]

Aggressivität und Psychopharmaka

  • Bei Konflikten können sich die Tiere nicht ausweichen, was häufig zu aggressivem Verhalten gegenüber Artgenossen führt. [9]
  • Aus diesem Grund wurden Orcas und andere Delfine in SeaWorld-Einrichtungen in der Vergangenheit mit dem Psychopharmakon Diazepam ruhiggestellt. [10] Möglicherweise ist dies noch immer der Fall.

Viele Delfine in Gefangenschaft sterben einen frühen Tod

  • In Gefangenschaft haben Delfine keine natürlichen Feinde und sind auch der Meeresverschmutzung nicht ausgesetzt – dennoch sterben viele der Meeressäuger einen vorzeitigen Tod. Aus diesem Grund verweigern beispielsweise viele deutsche Zoos Einblicke in ihre Zucht- und Jahresbücher.
  • In der Natur werden Delfine etwa 40 Jahre alt. [11] In Gefangenschaft hingegen sterben über 80 Prozent, bevor sie 20 Jahre alt sind, sofern ihr Alter rückverfolgbar ist. [1]
  • So starben in der Delfinanlage des Oklahoma City Zoo vier Delfine innerhalb von zwei Jahren an einer bakteriellen Infektion, woraufhin die Anlage geschlossen wurde. [6]
  • In Nürnberg wurde trotz massiver Proteste von Tier-, Natur- und Umweltverbänden eine neue Delfinlagune gebaut, obwohl bereits zuvor über 30 Delfine gestorben waren.
  • Ein Trainer des US-amerikanischen Freizeitparks Hersheypark kündigte, weil er «eine Menge frustrierter Tiere sah, die an Geschwüren starben». [12]

Auch Orcas sterben in Gefangenschaft deutlich früher als ihre Artgenossen in den Weltmeeren, denn in Freiheit werden die Tiere bis zu 80, teils sogar über 100 Jahre alt. [13] In Meereszoos hingegen beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Orcas und anderen Delfinen gerade einmal 14 Jahre. [14]

Jede Eintrittskarte finanziert die blutige Jagd auf Delfine

Den meisten Besuchenden ist vermutlich nicht bewusst, dass es sich bei vielen Tieren in Delfinarien und Meeresparks um sogenannte Wildfänge handelt, die eine wahre Tortur hinter sich haben. In der japanischen Bucht Taiji beispielsweise wurden allein in der Saison 2020/2021 140 Delfine gefangen [15]. Die «schönsten» von ihnen werden ausgewählt und teilweise für teures Geld an Zoos in aller Welt verkauft.

Hunderte weitere Delfine werden jedes Jahr in Taiji gewaltsam gefangen, auf grausame Weise getötet und zu Fleisch verarbeitet. Nach dem alljährlichen Massaker ist die Bucht von Taiji vom Blut der Tiere rot gefärbt. [16, 17] In der «Jagdsaison» 2020/2021 wurden in dieser Bucht 547 Delfine getötet. [15]

Mit dem Kauf ihres Tickets unterstützen Besuchende von Delfinarien und Meeresparks tierquälerische Praktiken wie das grausame Töten in Taiji, denn ohne die Delfinarien-Industrie wäre die Delfinjagd in Japan nicht rentabel.  

Gefangenschaft in Zoos und Co. macht Wasserbewohner krank

Wale wie Delfine und Orcas müssen in Meeresparks für eine Handvoll Fische Tricks vorführen. Wie zahllose andere Wasserbewohner werden auch sie zur Unterhaltung der Besuchenden zur Schau gestellt. Menschen, die solche Einrichtungen besuchen, sollten sich bewusst machen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden, denn in solchen Einrichtungen wird ihnen aus reiner Profitgier alles genommen, was ihr Leben in Freiheit ausmacht.

Viele Meeresbewohner haben sehr spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum, weshalb sie nur in ihrem natürlichen Habitat überlebens- und fortpflanzungsfähig sind. Ein Beispiel dafür ist der Weisse Hai. Viele dieser Fische geraten als sogenannter Beifang in Fischereinetze und werden anschliessend an Meeresparks und Zoos verkauft. Aufgrund ihrer geringen Grösse lassen sich vor allem Jungtiere gut transportieren. Sämtliche Haie, die auf diese Weise eingesperrt und zur Schau gestellt wurden, starben jedoch innerhalb weniger Monate.

Für Wasserbewohner, die von der Natur für ein Leben in den Weiten der Meere bestimmt sind, bedeutet die Gefangenschaft in Aquarien ein Dasein in trostloser Enge. Oft schwimmen die traurigen Tiere an den Beckenrändern entlang und ziehen sich Abschürfungen, Verletzungen und in der Folge Infektionen zu, die bis zum Tod führen können. [18]

Meereszoos und Delfinarien vermitteln kein realistisches, sondern ein fragwürdiges Bild

Meereszoos basieren auf der moralisch verwerflichen Annahme, es sei akzeptabel, soziale und intelligente Lebewesen in Gefangenschaft zu halten und zur Schau zu stellen. Diese fragwürdige Denkweise beruht auf der Diskriminierungsform des Speziesismus.

Meereszoos und Aquarien vermitteln kein Wissen über das natürliche Verhalten und die Bedürfnisse der Tiere. Vielmehr sind die eingesperrten Meeresbewohner oft krank und ihre Instinkte so verkümmert, dass sie sich nicht arttypisch verhalten oder natürliche Verhaltensweisen zeigen. Besuchende von Meereszoos erleben daher lediglich apathische und psychisch kranke Tiere, die anormale Verhaltensweisen zeigen.

Insbesondere Delfinarien sind keine wissenschaftlichen Einrichtungen. Sie vermitteln dem meist sehr jungen Publikum die ethisch verwerfliche Vorstellung, es sei akzeptabel, hochintelligente Lebewesen einzusperren und unter Zwang zu dressieren, damit sie «Kunststücke» vorführen.

Zum Glück erkennen immer mehr Menschen weltweit, dass Delfine und andere Wale nicht in Gefangenschaft gehören. So ist die Haltung der Tiere in vielen Ländern bereits verboten oder an unerfüllbare Haltungsbedingungen geknüpft. Im Folgenden finden Sie einige Positivbeispiele:

  • In der Schweiz und in England wurden Delfinarien vollständig abgeschafft; auch in Österreich, Luxemburg, Belgien, Kroatien und vielen anderen EU-Staaten gibt es keine Delfinarien (mehr).
  • In Kanada wurde die Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft 2019 verboten.
  • Indien untersagte die Gefangenschaft von Delfinen bereits 2013.
  • In Frankreich wurde 2021 ein Import- und Zuchtstopp von Orcas und Delfinen erlassen.
  • Die Einfuhr von Delfinen ist in Australien und seit 2012 auch in der Schweiz verboten.

Ein weltweites Ende der Haltung von Delfinen und anderen Walen in Gefangenschaft ist längst überfällig. Die Tiere haben ein Leben in Freiheit verdient. Bereits in Gefangenschaft lebende Meeressäuger, die nicht wieder ausgewildert werden können, sollten in betreute Meereslagunen überführt werden.

Nach mehreren Todesfällen im Delfinarium des Schweizer Freizeitparks Conny-Land fand die letzte Delfin-Show im Herbst 2013 statt. [19] Doch auch wenn diese Tierquälerei beendet wurde, werden in dieser Einrichtung weiterhin verschiedene Angebote mit Seelöwen angeboten, darunter beispielsweise das Baden mit den Tieren.

Seelöwen sind intelligente Tiere, die bis zu 200 Meter tief tauchen und bis zu 35 km/h schnell schwimmen können. Die beengte Gefangenschaft widerspricht ihrer natürlichen Lebensweise und macht es für die Tiere unmöglich, ihre arttypischen Fähigkeiten zu nutzen. Ob Meeressäuger, Fische oder andere Wassertiere: Tiere sind schlichtweg nicht dazu da, Menschen zu unterhalten.

Entscheiden Sie sich gegen Tierleid und für tierfreundliche Alternativen

Delfinarien und Meereszoos müssen endlich geschlossen werden. Bitte helfen Sie den Meeressäugern und anderen Wassertieren, indem Sie solche Einrichtungen nicht besuchen. Entscheiden Sie sich für tierfreundliche Alternativen – Meeresstiere können auch sehr gut vom Strand aus oder in virtuellen Aquarien beobachtet werden.