Tourismus: 10 ausbeuterische Tierattraktionen im Ausland

Ob Fotoshootings mit exotischen Tieren wie Koalas, Schlangen und sogar Tigern oder dem Reiten auf Elefanten, Eseln und Kamelen: In vielen Urlaubsländern werden Tourist:innen vermeintliche Attraktionen angeboten. Für die profitorientierte Unterhaltung im Urlaub werden jedoch zahlreiche Tiere missbraucht und gequält.

Diese 10 «Tourismusangebote» mit Tieren sollten Sie unbedingt in Ihren Urlauben im Ausland meiden, denn damit finanzieren Sie systematische Tierausbeutung.

1. Fototourismus: Tier-Fotoshooting

Vor allem Tierkinder wie Tiger-, Affen- und Elefantenbabys, aber auch andere Arten wie Koalas, Schlangen und weitere Tiere werden für Fotos mit Tourist:innen missbraucht. Dabei werden die Tierkinder für den Profit ihren Müttern entrissen, ältere Tiere mit Gewalt gefügig gemacht oder mithilfe von Medikamenten ruhiggestellt.

Elefanten in Thailand werden beispielsweise tagelang geschlagen und gefesselt, ihnen wird Nahrung entzogen, auch Wasser erhalten sie wenig oder keines – bis sie sich aus Verzweiflung und der Angst vor Schmerzen dem menschlichen Willen unterwerfen. Tiger, Löwen und andere Grosskatzen leben an der Kette oder abseits der Fotokulissen in kahlen, viel zu kleinen Käfigen, in welchen sie ihre natürlichen Verhaltensweisen und ihren angeborenen Bewegungsdrang unmöglich ausleben können. Für alle Tiere bedeuten die teils endlosen Mengen an Besucher:innen grossen Stress.

Foto mit Tigerwelpen

 2. Zoos und Delfinarien

Wer sich für Kultur interessiert und generell kein Tierleid unterstützen möchte, sollte auch im Urlaub Besuche in Zoos und Delfinarien vermeiden. Die Tiere leiden häufig unter ihrer nicht artgerechten Haltung in winzigen Gehegen und entwickeln körperliche sowie seelische Krankheiten wie Verhaltensstörungen. Auch tödliche Attacken unter Artgenossen in den aufgezwungenen Sozialgruppen sind keine Seltenheit. Das wird durch die häufig schlechten oder sogar fehlenden Tierschutzgesetze in anderen Ländern begünstigt, wodurch miserable Haltungsbedingungen und Missbrauch zu Profitzwecken gefördert werden.

Manche Zoos und Tierparks geben sich zudem als Auffangstationen aus, die angeblich Tierschutz betreiben. Damit soll zahlende Kundschaft angelockt werden, während die Tiere unter den katastrophalen Bedingungen leiden.

Delfin im Delfinarium

3. Elefantenreiten 

Neben der Ausbeutung für Fotos werden Elefanten vor allem in Regionen wie Thailand, Indien und Nepal als Transportmittel für Trekkingtouren missbraucht. Die friedliebenden Elefanten leiden dabei meist unter katastrophalen Lebensbedingungen und werden als Teil der grausamen Wildtierdressur mit sogenannten Elefantenhaken mehrere Wochen lang an den empfindlichsten Stellen geschlagen und gestochen, um ihren Willen zu brechen und sie in der Tourismusindustrie einsetzen zu können. Abseits der Touren müssen die Elefanten meist stundenlang angekettet auf einer Stelle stehen.

Elefantenreiten

4. Stierkämpfe

Noch immer werden extra gezüchtete Stiere in Spanien, Frankreich und in Regionen Lateinamerikas in sogenannten Stierkämpfen so lange gequält, bis sie aufgrund ihrer Verletzungen zusammenbrechen. Häufig werden die Stiere erst nach etlichen Stichverletzungen und Verstümmelungen durch langsames Ausbluten qualvoll getötet. Auch Pferde, auf denen die sogenannten Picadores reiten, werden während der grausamen Kämpfe häufig durch die Hörner der Stiere, die Lanzen ihrer Reiter:innen oder gewagte Reitmanöver verletzt.

Stierkampf

Da sich die vermeintliche «Tradition» des Stierkampfes hauptsächlich über Eintrittsgelder zu den traurigen Tötungsspektakeln finanziert, ist es umso wichtiger, dieses massive Tierleid endlich zu boykottieren.

5. Eselreiten

Vor allem auf der Urlaubsinsel Santorini werden Esel und Maultiere als lebende Taxis dazu gezwungen, Menschen die glitschigen und häufig abgetretenen Stufen vom Hafen zur Altstadt und wieder zurück zu tragen. Dabei kommt es häufig zu Unfällen an den Hängen, die Tiere werden geschlagen, stehen teils stundenlang ohne ausreichend Wasser, Nahrung oder einem schattigen Unterschlupf in der sengenden Hitze. Provisorisches, oft selbst gebautes Zaumzeug reibt offene Wunden in die Haut der Tiere, medizinische Versorgung gibt es meist keine. Auch an der berühmten Kulturstätte in Petra, Jordanien, werden Esel und Maultiere für den Tourismus ausgebeutet. 

6. Kamelreiten

In Wüstenregionen wie Ägypten ist nach wie vor das Kamelreiten unter Tourist:innen beliebt. Dabei erleiden die Kamele jedoch ähnliche Qualen wie Esel auf Santorini: Auch sie müssen teils lange Zeit ohne Wasser, Nahrung und Schatten auskommen. Viele der Kamele stammen von sogenannten Kamelmärkten, wo die Tiere wie Ware angeboten und mit Stöcken in den Gehorsam geprügelt werden. Die Tortur setzt sich oft ein Leben lang fort: Wenn die Tiere während der Touren zu erschöpft sind und sich hinsetzen wollen, treiben die Tierführer:innen sie mit Stockschlägen vor den Augen der Tourist:innen weiter an.

Kamel blutet

Bringen die Tiere keine «Leistung» mehr, werden sie an Schlachthäuser verkauft, um sie zu töten und ihre Körper zu Kamelfleisch weiterzuverarbeiten.

7. Delfinschwimmen 

Schwimmen mit Delfinen wird gerne unterschätzt, tatsächlich bedeutet das vermeintlich idyllische Urlaubsangebot für die Tiere Stress und ein Leben voller Entbehrungen. Wie in Meereszoos und Delfinarien werden die Delfine in Gefangenschaft gehalten und können ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben. Viele Delfine in Gefangenschaft leiden unter Verhaltensstörungen als Folge von seelischem und körperlichem Stress.

Oft handelt es sich um Wildfänge die ihrem natürlichen Lebensraum entrissen und in Gefangenschaft verkauft werden. Dort müssen die Delfine in winzigen Betonbecken leben und werden zu Kunststücken gezwungen. Auch aufgeregte Tourist:innen bergen Stresspotential: Die Tiere haben keine andere Wahl, als mit den Menschen zu interagieren, ob sie wollen oder nicht. Nicht selten beissen und verletzen verzweifelte Delfine Tourist:innen. 

8. Pferdekutschen

Leider werden noch immer in allen möglichen Städten und Ländern Pferdekutschfahrten angeboten – obwohl die Kutschen bereits leer mit einem Grundgewicht von 90 bis 450 Kilogramm zu schwer für die Pferde sind. [1, 2] 

Die empfindlichen Fluchttiere müssen die Kutschen bei jeder Wetterlage auch durch dichten Verkehr oder über gefährliche Strecken ziehen. Viele der für Kutschfahrten missbrauchten Pferde stammen aus dem sogenannten Trabrennsport und wurden aufgrund von Verletzungen oder Schwäche ausrangiert. Häufig brechen die Tiere unter der hohen Belastung zusammen. Immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen aufgrund von Stressreaktionen. [3]

Pferdekutschen

9. „Tierische“ Souvenirs aus Elfenbein, Tierfellen & Co.

Hinter jedem Produkt tierischen Ursprungs steckt Tierquälerei. Für vermeintliche exotische «Spezialitäten» wie eingelegte Skorpione oder Schlangen in Schnapsflaschen, Bärengallenflüssigkeit oder Walrosszähne bezahlen Tausende Tiere mit ihrem Leben. Auch für «Mitbringsel» wie Muschel- und Perlenschmuck, Schnitzereien aus Elfenbein und Taschen oder Schuhen aus Exotenleder leiden zahlreiche Tiere. 

Der Zoll beschlagnahmt viele der Souvenirs bei der Einreise, häufig fällt ein Bussgeld an, da es sich oft um «Erzeugnisse» bedrohter Tierarten handelt.

Elfenbein Souvenir

10. „Exotische“ Speisen

Vor allem über das Essen lässt sich einiges über eine Kultur lernen. Viele Reisende probieren darum gerne auch ungewöhnliche Angebote wie beispielsweise das Fleisch bestimmter Meerestiere bis hin zu Insekten, die nur in dieser Region leben. Für die betroffenen Tiere ist das jedoch eine Katastrophe, denn jede Mahlzeit bedeutet für sie einen oft grausamen Tod. Dies wird durch die oft laschen oder gar nicht erst existierenden Gesetze zum Schutz der Tiere nur noch verstärkt. Meist leiden die Tiere für die Ernährung ein Leben lang unter unvorstellbaren Qualen.

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