Zoo, Zirkus & Co.: Tierleid zur Unterhaltung

Tiere sind nicht auf der Welt, um Menschen zu unterhalten. Dennoch werden zahllose Pferde, Elefanten, Stiere, Hunde, Affen, Tiger und zahlreiche andere Tierarten in der Unterhaltungsbranche ausgebeutet und gequält. 

Zirkus

Die Glanz- und Glitzerwelt des Zirkus verschleiert die unglaublichen Qualen der Tiere, die hinter dem Vorhang unter miserablen Bedingungen leben müssen und mit Gewalt zu unnatürlichen Kunststücken gezwungen werden.

In Zirkussen verbringen die Tiere den Grossteil ihres Lebens in viel zu kleinen Transportwagen, Käfigen, Boxen oder Gehegen, die sie in der Regel nur für das Training und die Vorstellung verlassen dürfen. Durch die Gefangenschaft und den Bewegungs- und Beschäftigungsmangel entwickeln viele Tiere im Zirkus schwere Verhaltensstörungen. Auch sterben sie meist weit vor ihrer natürlichen Lebenserwartung, denn das Leben im Zirkus macht die Tiere körperlich und seelisch krank.

Elefanten im Zirkus

Im Zirkus steht das Training von Löwen, Elefanten, Bären und weiteren Wildtieren im Zeichen von Gewalt und Zwang. Mit körperlicher Bestrafung wie Peitschenschlägen oder psychischem Druck werden sie zu «Kunststücken» gezwungen, die ihren natürlichen Bewegungsabläufen völlig widersprechen. Auch domestizierte Tiere wie Pferde oder Hunde werden im Zirkus zu Auftritten gezwungen und leiden während dieser Tortur unter enormem Stress.

Während bereits 26 europäische Länder ein Verbot von bestimmten Tierarten im Zirkus oder sogar ein generelles Tierverbot eingeführt haben, sind in der Schweiz weiterhin alle Tiere im Zirkus erlaubt. [1]

Zoo

Zoos sind für Tiere nichts weiter als Gefängnisse, in denen sie ihr ganzes Leben eingesperrt werden. Die Betreiber von zoologischen Einrichtungen behaupten, sie würden Artenschutz betreiben und Wissen über Wildtiere vermitteln. Dabei ist es nahezu unmöglich, in Gefangenschaft geborene Tiere wie Tiger, Bären, Menschenaffen oder Giraffen wieder auszuwildern. Ihre Instinkte, die in freier Wildbahn lebenswichtig sind, verkümmern im Zoo, sodass sie ausserhalb ihres Käfigs nicht überlebensfähig wären. Die Erhaltung einer Art im Zoo bringt den Tieren und der Natur gar nichts. Auch vermitteln Zoos kein Wissen über die Tiere und ihr Leben, denn Zoobesucher sehen lediglich verhaltensgestörte und apathische Tiere, deren natürliche Verhaltensweisen kaum mehr zu erkennen sind. Vögel können in Gefangenschaft nicht fliegen [2], Geparden können nicht rennen und Affen können sich nicht durch Bäume schwingen, wie sie das in freier Wildbahn tun würden. Die Tiere entwickeln dadurch Verhaltensstörungen und psychische Erkrankungen, bei denen sie sich selbst verstümmeln, ihre eigenen Exkremente essen, sich extrem zurückziehen oder permanent hin- und herschaukeln. [3]

Menschenaffe im Zoo

TV und Film

Obwohl Computeranimationen heutzutage eine überaus realistische Darstellung von Tieren ermöglichen, werden für Filme und Fernsehsendungen immer noch viel zu oft lebende Tiere verwendet. In der Filmindustrie verwendete Tiere werden oft misshandelt und mit Schlägen und Elektroschocks zu dem vom Regisseur gewünschten Verhalten gezwungen. Auch Futterentzug gehört zum Trainingsprogramm. Zudem werden vielen Tieren die Krallen und Zähne entfernt oder abgeschliffen. Ihr Dasein fristen sie oftmals unter miserablen Bedingungen in Gefangenschaft, wo sie ihr natürliches Verhalten nicht ausleben können. Es kommt immer wieder vor, dass Tiere bei den Dreharbeiten verletzt werden oder sogar sterben. [4]

Pferdesport und Kutschen

Im «Pferdesport» werden die sensiblen Fluchttiere systematisch an ihre körperlichen Grenzen getrieben und in Disziplinen wie Springreiten, Dressurreiten oder Pferderennen wie Sportgeräte behandelt. Mit Peitsche, Gerte, Sporen und scharfen Mundstücken werden sie vorangetrieben oder zu unnatürlichen Bewegungen gezwungen, wie beispielsweise zum Sprung über extrem hohe Hindernisse. Jedes Jahr werden unzählige Pferde eingeschläfert, weil sie sich bei einem Sturz verletzt haben oder die vom Besitzer gewünschte Leistung nicht mehr erbringen können. 

Pferdekutsche

In weltweiten Städten werden auch heute noch Pferde vor Kutschen gespannt, um Fahrgäste durch die Strassen zu ziehen. Die Tiere müssen bei jedem Wetter oft stundenlang auf hartem Asphalt stehen und werden selbst bei grosser Hitze eingesetzt. Immer wieder brechen Pferde vor Erschöpfung zusammen.

Tierschutzfallen im Ausland

In vielen Urlaubsländern wird die Abenteuerlust von Touristen ausgenutzt, um ihnen Tierattraktionen anzubieten. Leider lassen sich immer noch zahlreiche Menschen dazu hinreissen, ein Foto mit einem Wildtier in Gefangenschaft zu machen oder auf einem Tier zu reiten. Auch hier werden die Tiere mit Gewalt, Zwang und Unterdrückung gefügig gemacht, sodass sie sich dem Willen ihrer Besitzer beugen. Beim Elefantenreiten werden die Dickhäuter mit spitzen Elefantenhaken kontrolliert, die ihnen in sensible Hautstellen gestochen werden. In Thailand werden die Elefanten bereits im Kindesalter «gebrochen», indem sie tagelang geschlagen werden und man ihnen Wasser, Nahrung und Schlaf entzieht. Auch Kamele, Esel und Maultiere werden als Transportmittel für Touristen missbraucht und müssen in sengender Hitze oft stundenlang unter Schlägen und bei mangelnder Versorgung schwere Lasten tragen.

Stierkampf

Eine grosse Tierschutzproblematik im Ausland stellen auch die Stierkämpfe in Spanien, Frankreich und einigen südamerikanischen Ländern dar. In der Arena stechen Toreros den Stieren Dolche und Lanzen in den Körper, bis die Tiere vor Schmerz und Blutverlust zusammenbrechen und qualvoll sterben. Diese Grausamkeit findet auch heute noch unter dem Deckmantel der Tradition statt.

Im Ausland findet man zudem häufig Delfinarien und ähnliche Meeresparks vor, in denen sensible Meeressäuger wie Delfine und Orcas in winzigen Betonbecken eingesperrt und zu qualvollen Kunststücken gezwungen werden. Viele dieser Einrichtungen werden fälschlicherweise als Auffangstationen vermarktet, um weitere Touristen anzulocken. 

Speziesismus: Tiere sind fühlende Lebewesen, keine Unterhaltungsobjekte

Speziesismus ist der Glaube, einige Tierarten seien mehr wert als andere und der Mensch sei anderen Spezies überlegen.

Wir Menschen haben unterschiedliche Tierarten nach ihrem vermeintlichen «Nutzen» für uns willkürlich in Gruppen eingeteilt: Während wir unser Zuhause mit Tieren teilen, die in anderen Regionen der Welt ausgebeutet und verzehrt werden, essen wir hierzulande Tiere, denen in anderen Ländern wiederum ein höherer Stellenwert zugeschrieben wird.

Aufgrund dieser speziesistischen Denkweise akzeptieren die meisten Menschen, dass manche Tierarten in Gefangenschaft gehalten werden, in der sie ihren natürlichen Verhaltensweisen nicht nachgehen können und immens leiden. So werden einige Tiere beispielsweise angekettet, um Tourist:innen in Urlaubsländern anzulocken. Andere werden in Zoos und Meeresparks in winzige Gehege oder Becken gepfercht, um Besucher:innen zu unterhalten. Beim Angeln und Reitsport werden fühlende Lebewesen zu Sportutensilien degradiert – ohne Rücksicht auf das Leid der Tiere. Zahlreiche Tiere werden misshandelt und gewaltsam dressiert, um Menschen in Zirkussen (Titel: Darum gehören Tiere nicht in den Zirkus), Shows, Wettbewerben und bei anderen Veranstaltungen zu unterhalten.

WAS SIE TUN KÖNNEN

  • Besuchen Sie bitte niemals eine Einrichtung oder Veranstaltung, bei der Tiere zu Unterhaltungszwecken missbraucht werden. 
  • Nehmen Sie im Urlaub nicht an vermeintlichen Attraktionen wie Kutschfahren oder Elefantenritten teil.
  • Entscheiden Sie sich für tierfreundliche Unterhaltung wie beispielsweise tierfreie Zirkusse oder Kinofilme mit animierten Tieren.