Studie: Jeder sechste Burger in der Schweiz ist fleischlos

Im Mai 2021 veröffentlichte das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den ersten Fleischersatz-Report der Schweiz. Der Bericht beleuchtet die Marktentwicklungen der Produkte im Schweizer Detailhandel von 2016 bis 2020 und zeigt auf, wie Fleischalternativen von Konsumierenden in der Schweiz angenommen werden. Der Ausser-Haus-Konsum wurde nicht berücksichtigt. [1]

Jeder sechste verkaufte Burger aus pflanzlichen Rohstoffen

Seit 2016 nimmt der Verkauf von Fleischalternativen in der Schweiz jährlich zu. Die Zahl der importierten Produkte hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Allein im letzten Jahr wurden im Schweizer Detailhandel über 150 neue Artikel eingeführt – über 100 dieser Produkte entfielen auf den «Meat-Analog-Bereich». Diese Analyse macht deutlich, dass sich der Absatz von Fleischalternativen stark erhöht hat und auch weiter wachsen wird. Die steigende Nachfrage nach Fleischalternativen hat zudem eine positive Auswirkung auf die Hersteller von Maschinen zur Erzeugung dieser Produkte. Der Detailhandel konnte mit dem Verkauf 2020 einen Gewinn von 117 Millionen Franken erwirtschaften – vor fünf Jahren lag der Gewinn noch bei 60 Millionen Franken. Heute besteht jedes sechste im Schweizer Detailhandel verkaufte Burger-Patty aus pflanzlichen Rohstoffen – vor fünf Jahren war es noch jedes 14.

Die Studie untersuchte drei verschiedene Kategorien: Tofu und Seitan, vegetarische Convenience-Produkte wie Falafel und «Meat-Analog-Produkte», also Produkte, die wie Fleisch aussehen und schmecken sollen. Letztere verzeichneten die höchsten Wachstumsraten und machen laut Report mit einem Anstieg um 74,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr über 50 Prozent des gesamten Absatzes von Fleischalternativen aus. Der hohe Marktanteil der Produkte lässt sich daraus erschliessen, dass sich Burger gut imitieren lassen. Auch Veggie Convenience sowie Tofu und Seitan haben eine wachsende Nachfrage erfahren – verglichen mit dem Vorjahr +12,7 Prozent und +41 Prozent. Bezugnehmend auf eine Studie erwartet die international tätige Unternehmensberatung A. T. Kearney, dass pflanzliche Fleischalternativen und kultiviertes Fleisch bis 2040 rund 25 Prozent bzw. 35 Prozent des weltweiten Umsatzes mit Fleisch(-alternativprodukten) ausmachen werden. [1, 2, 3, 4]

Rekordumsatz während der Pandemie

Schweizer Konsumierende greifen zunehmend zu Fleischalternativen. Vor allem in der Coronakrise ist der Absatz gewachsen und hat sogar einen Rekordumsatz erzielt: Dieser lag im April 2020 um 78 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch als Restaurants und Landesgrenzen zum Sommer 2020 hin wieder öffneten, blieb das Wachstum stark. Branchenbeobachter sehen für den Nachfrageschub der Alternativen verschiedene Gründe – beispielsweise die katastrophalen Zustände in der Fleischindustrie während der Corona-Pandemie, die von den Medien umfassend dokumentiert wurden, oder die Tatsache, dass sich seit der Coronakrise viele Menschen mehr um ihre Gesundheit kümmern. [2]

Klimawandel und Tierleid als Faktoren

Die Studie verdeutlicht, dass Fleischalternativen vor dem gesellschaftlichen Diskurs zum Klimawandel und der «Erzeugung» tierischer Produkte an Bedeutung gewinnen. Denn die Tierwirtschaft und somit der Konsum tierischer Produkte ist eine der Hauptursachen für die grössten Umweltprobleme unserer Zeit. Zudem sind tierische Produkte mit erheblichem Tierleid verbunden und können sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken – auch in Bezug auf Antibiotikaresistenz und Pandemien. Vor dem Hintergrund, dass Teile der Gesellschaft diese Faktoren heute kritisch hinterfragen, erlebt die vegane Lebensweise einen Aufschwung. Auch immer mehr Schweizer Landwirtschaftsbetriebe stellen ihre Produktion auf vegane Lebensmittel um.

Was Sie tun können

Greifen auch Sie zu leckeren pflanzlichen Fleischalternativen – zum Wohl von Tier, Mensch und Natur. Unser kostenfreies Veganstart-Programm unterstützt Sie beim spielend leichten Einstieg in die vegane Lebensweise.