7 Gründe, weshalb Stierkämpfe verboten werden sollten

Weil es den Brauch schon seit mehr als 200 Jahren gibt, gelten Stierkämpfe in Spanien und anderen Ländern wie Frankreich und Portugal als Tradition – ähnlich zu den Eringer-Kuhkämpfen in der Schweiz. Am Ende sind die Abläufe in der Arena aber nur eins: die grausame, profitorientiert und einstudierte Tötung extra gezüchteter Stiere. Und der Traditionsgedanke rechtfertigt niemals Tierquälerei.

7 Gründe, weshalb Sie aktiv dazu beitragen sollten, dass die Tierquälerei bei Stierkämpfen zur Unterhaltung zahlender Zuschauer:innen aufhört.

1. Blutige Stierkämpfe werden von Steuergeldern und dem Tourismus am Leben erhalten

Laut einer Gallup-Umfrage haben 76 Prozent der in Spanien lebenden Menschen kein Interesse am Stierkampf. Umso schlimmer, dass vor allem Steuergelder (über EU-Subventionen auch aus Deutschland) und zahlende Tourist:innen dieses blutige Geschäft am Laufen halten. Im Schnitt sterben jedes Jahr schätzungsweise mehrere Tausend sogenannte Kampfstiere für nichts weiter als «Tourismus-Unterhaltung». [1]

Stierkampfarena mit Menschen auf den Raengen und Matadoren in der Arena.
Subventionen und Tourismus halten die Stierkampfindustrie am Leben.

2. Stiere leiden vor und während des Kampfes

Die Stiere werden vor den Kämpfen oft in dunklen, engen Verschlägen gehalten. Das grelle Sonnenlicht soll die Tiere zusätzlich anstacheln, sobald sie dann in die Arena gelassen werden. Ausserdem ist die Stierkampfarena absichtlich so aufgebaut, dass die Tiere die Orientierung verlieren und nicht zurück in Richtung Stall laufen. Während des Kampfes rammen die sogenannten Picadores (die meist männlichen Matadore zu Pferd) den Stieren Lanzen in die Nackenmuskulatur. Das hat einen Zweck: So können die Tiere ihren Kopf nicht mehr heben, werden durch den Blutverlust immer schwächer und der Matador hat es leichter, sie zu töten.

3. Auch Pferde werden bei Stierkämpfen tödlich verletzt

Für Stierkämpfe werden ausserdem – meist ältere – Pferde missbraucht, auf denen die Picadores in der Arena reiten. Die oft ehemaligen Rennpferde bekommen Augenbinden, um sie ruhigzustellen, während die Reiter die Stiere von oben herab aufspiessen und verletzen. Immer wieder kommt es vor, dass auch Pferde von den Hörnern oder Lanzen erwischt werden, stürzen und schwere bis tödliche Verletzungen davontragen. Im Stillen, abseits der Augen der Zuschauer:innen, werden die Pferde dann getötet. [2]

Matador reitet auf einem grauen Pferd und attackiert einen schwarzen Tier von der Seite.
Pferde können im Stierkampf schwere Verletzungen davontragen oder gar sterben.

4. Stiere sterben langsam und qualvoll

Während des Kampfes brechen die Stiere irgendwann aufgrund von Schmerzen und Blutverlust geschwächt zusammen. Der Matador sticht dann immer wieder mit einem scharfen Messer auf das Tier ein und versucht, die Halsschlagader zu durchtrennen, um den Stier so zu töten. Oft gehen die Stiche daneben und durchbohren stattdessen die Lungen und andere Organe. [3]

5. Grausame Qualen auch nach dem Kampf

Nicht immer sterben die Stiere während des Kampfes: Nach dem Kampf werden die Tiere teilweise noch bei vollem Bewusstsein mit Gabelstaplern aus der Arena gezogen. Obwohl sich die Stiere zu dem Zeitpunkt schon in einem qualvollen Todeskampf befinden, wird ihnen anschliessend die Kehle aufgeschnitten und man lässt sie langsam ausbluten.

Schwarzer Stier haengt kopfueber zum Ausbluten an de Fuessen an einem Gabelstapler. Unter ihm ist eine Lache Blut.
Nur selten verlässt ein Stier die Kampfarena lebendig.
Foto: Tras Los Muros

6. Die Kämpfe sind auch für Menschen gefährlich

Bei den grausamen Kämpfen sterben aber nicht nur andere Tiere. Immer wieder kommt es vor, dass auch die Matadore schwer verletzt oder gar getötet werden. Auch Zuschauer:innen sind in Gefahr: 2019 sprang ein Stier bei einem verzweifelten Fluchtversuch auf die Tribüne. Unter dem immensen Stresseinfluss verletzte das verstörte Tier 19 Personen im Publikum. [4]

7. Grausames Volksfest in Pamplona

Sogenannte Kampfstiere werden nicht nur in der Stierkampfarena, sondern auch für andere «touristische Attraktionen» missbraucht: Bei dem jährlichen Stierrennen «San Fermín» werden die verängstigten Stiere von grölenden Menschenmassen durch die Strassen von Pamplona getrieben. Häufig brechen sich die Tiere in den engen, rutschigen Gassen die Knochen oder ziehen sich andere schmerzhafte Verletzungen zu. Zum Schluss werden sie in der Stierkampfarena qualvoll getötet.

Personen laufen auf der Strasse vor, hinter und neben Stieren, um sie zu hetzen.
Bei jährlichen Stierrennen werden die Stiere von Hunderten Menschen verfolgt und geschlagen.

Was können Sie gegen Stierkämpfe tun?

Manche Reiseveranstalter bieten noch immer Ausflüge zu Stierkämpfen oder Stierrennen an. Wenn Sie auf ein derartiges Angebot stossen sollten, können Sie dem Unternehmen beispielsweise eine Mail oder über deren Social-Media-Kanäle eine Nachricht schreiben. Weisen Sie auf die Grausamkeit der veralteten «Tradition» hin und bittet darum, diese Veranstaltungen aus dem Angebot zu nehmen.

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