Kopi Luwak: Schleichkatzen für Kaffee ausgebeutet

Kopi Luwak – auch Civet-Kaffee genannt – ist ein Kaffee, der aus dem Kot von einer Schleichkatzenart – dem Fleckenmusang – hergestellt wird. Die Tiere sind katzenartige kleine Beutegreifer, die hauptsächlich in Afrika, Asien und Madagaskar leben. Nebst kleineren Tieren, Insekten, Würmern und Nüssen ernähren sie sich ebenfalls von reifen Kaffeefrüchten/Kaffeekirschen – genau das wird ihnen zum Verhängnis.

Kaffee aus Katzenkot

Beim Essen der roten Kaffeefrüchte verdauen Schleichkatzen nur das Fruchtfleisch und nicht die Bohne. Teilweise werden die ausgeschiedenen fermentierten Kaffeebohnen in Europa als Kaffeespezialität für mehrere Hundert Franken pro Kilo vertrieben – auch in der Schweiz. Die ausgeschiedenen Bohnen werden gewaschen, getrocknet und verkauft. Dadurch hat sich ein lukratives Geschäft für Menschen im asiatischen Raum und Handeltreibende und Feinkostläden in Europa entwickelt.

Tierquälerische Bedingungen für Kaffeeproduktion

In Asien, hauptsächlich in Indonesien und auf den Philippinen, halten «Kaffeeproduzierende» die Schleichkatzen – hauptsächlich Wildfänge – meist in kleinen und verdreckten Käfigen, in denen sie sich ihr Leben lang kaum bewegen können und in ihren Fäkalien vegetieren müssen. In den kleinen Käfigen gefangen, sind die nachtaktiven Tiere dem Sonnenlicht schutzlos ausgeliefert.

Viele der Tiere weisen entzündete Wunden an Körper und Gliedmassen auf und leiden unter Verhaltensstörungen. Den Katzen werden oftmals nur Kaffeekirschen zum Essen gegeben. Mangelerscheinungen wie Haarausfall und deutlich sichtbare psychische Störungen gehören zum Alltag der Tiere dazu.

Ermittlungen von PETA Asien auf einem Lebendtiermarkt auf Bali und indonesischen Schleichkatzenfarmen enthüllen extremes Leid der sensiblen Wildtiere sowie unhygienische Bedingungen, die ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen. Seit 2020 haben wir zahlreiche Händler:innen in der Schweiz, Deutschland und in Österreich gebeten, Kopi Luwak aus ihrem Sortiment zu nehmen. Mehrere erklärten sich bereit, das Tierqualprodukt auszulisten, jedoch verkaufen einige Händler:innen weiterhin Kopi Luwak. 

Verbrauchertäuschung der Käufer:innen

Teilweise täuschen einige Betriebe die Konsumierenden mittels Greenwashing und somit dem Versuch, dem Qualprodukt ein positives Image zu verleihen, indem sie die von den eingesperrten Schleichkatzen ausgeschiedenen Kaffeebohnen als «Wildsammlung» bzw. «von wild lebenden Tieren» bezeichnen.

Jedoch geben einige Betreibende auch zu, dass die Industrie diesen Kaffee von eingesperrten Katzen als «Wildsammlung» deklariert. Einige Produzent:innen betonen, dass es nahezu unmöglich sei, die Nachfrage dieses Kaffees nur durch das Sammeln von Exkrementen freilebender Schleichkatzen zu decken.

Pandemiepotenzial durch Kopi Luwak

Um Kopi Luwak zu «produzieren», werden viele Schleichkatzen meist im Alter von etwa sechs Monaten in ihrem natürlichen Lebensraum eingefangen oder auch auf Lebendtiermärkten gekauft. Danach sperren die Betreiber:innen die Tiere in winzige Käfige, um die ausgeschiedenen Beeren einzusammeln und in die ganze Welt zu exportieren.

Dies, obwohl Forschende nach dem Ausbruch von Corona festgestellt hatten, dass das SARS-Coronavirus möglicherweise von einer Schleichkatzenart auf den Menschen übergesprungen war. Zudem haben Wissenschaftler:innen die Tiere auch als möglichen Zwischenwirt für COVID-19 identifiziert, wodurch das Virus potenziell mutieren und von Fledermäusen auf den Menschen übertragen werden konnte.

Schleichkatze im Kaefig
Die wildlebenden Tiere können sich in den Verschlägen aus Holz und Metallgittern kaum bewegen.

Einige der Schleichkatzen, die so lange überleben, bis sie für die Kopi-Luwak-Industrie nicht mehr von Nutzen sind, werden anschliessend auf Lebendtiermärkten verkauft. Auf diesen Märkten herrschen perfekte Bedingungen für die Verbreitung und Mutation von Zoonosen wie COVID-19.

WAS SIE TUN KÖNNEN

Wenn Sie Kopi Luwak auf einer Speisekarte oder in einem Geschäft entdecken, zögern Sie nicht, das Personal anzusprechen und auf die Grausamkeit der Kopi-Luwak-Produktion aufmerksam zu machen. Kontaktieren Sie das Unternehmen im Nachgang gerne auch über Facebook, Tripadvisor, Google oder per E-Mail, um nachdrücklich eine Änderung dieser Geschäftspraktik einzufordern.