Froschschenkel: So leiden Tiere für Tierqualgericht

Der Verzehr von Froschschenkeln ist in der Schweiz umstritten. Während viele Schweizer:innen den Konsum ablehnen, gelten Froschschenkel in einigen Schweizer Regionen als «Delikatesse». Allein für den Schweizer Markt werden jährlich rund 1,5 Millionen Fröschen oft bei lebendigem Leib die Beine abgeschnitten und die Tiere qualvoll getötet. [1]

Unzählige Tiere werden aus dem Ausland entweder bereits zu Froschschenkeln verarbeitet oder lebendig importiert und in der Schweiz getötet [1] – genaue und aktuelle Zahlen darüber gibt es nicht, weil bei der Einfuhr nicht mehr zwischen importierten Froschschenkeln und lebenden Tieren unterschieden wird. [2]

Importierte Frösche: Unvorstellbares Leid für eine kurze Mahlzeit 

In Teilen der Schweiz und in Frankreich gelten Froschschenkel zwar als «Delikatesse», doch sonst werden sie eher in Südostasien verzehrt. Bei dem Grossteil der Frösche handelt es sich um Wildfänge aus dem asiatischen Raum: Die in die Schweiz importierten Tiere stammen meist aus der Türkei – in der Schweiz sind einheimische Frösche geschützt und der Fang verboten. [2-4]

In den Herkunfts- und Produktionsländern werden die Tiere mit Netzen, Haken und Speeren eingefangen, wobei sie oftmals schmerzhafte Verletzungen erleiden. Manche Frösche erleiden dabei schwere Verletzungen und Blutergüsse, sodass Händler sich teilweise weigern, die derart zugerichteten Tiere nach Europa zu verkaufen. Die Zahlen sind erschreckend: Zwischen 2000 und 2009 wurden über 100 Millionen Frösche nach Europa eingeführt. [5, 6] In den Fabriken werden den Amphibien meist ohne Betäubung die Beine ausgerissen oder abgehackt. [5]

Frosch im Teich

Transporte und der Tod im Schlachthaus

Vielen gefangenen Fröschen steht ein langer Transport in engen, dunklen Kisten nach Europa über Tausende Kilometer bevor. Nach der Einfuhr in die Schweiz nach Vallorbe [2, 3] werden die aus der Türkei importierten Frösche, falls sie den Transport überleben, gehalten und bei Bedarf getötet. In einem Eisbad sollen die Tiere betäubt werden, dann werden sie geköpft und ihnen anschliessend die Schenkel abgetrennt. [2] Ob das Schmerzempfinden der Frösche durch das Abkühlen tatsächlich ausgeschaltet wird, ist wissenschaftlich noch nicht bewiesen. Ausländische Schlachtbetriebe wenden neben dieser Methode vereinzelt auch eine Elektrobetäubung an. [7]

Die Tötung erfolgt per Hand: Den Fröschen werden die Hinterbeine und Teile der Wirbelsäule abgeschnitten. Mit abgetrennten Beinen verbluten die Tiere langsam und oft zappelnd im verzweifelten Todeskampf. Frösche empfinden Schmerzen ähnlich wie Menschen und andere Säugetiere, der Tod und die qualvolle Prozedur sind mit massivem Leid für die Tiere verbunden. [6] Da nur die hinteren Schenkel der Frösche gegessen werden, landet der Rest, etwa 80 Prozent, im Abfall. Für eine Portion im Restaurant werden daher sechs bis zehn Tiere getötet. [2]

Gehaeutete Froesche

Einfuhr potenziell gefährdeter Arten

Weil es sich bei den importierten Fröschen grösstenteils um Wildfänge handelt, ist es in den Herkunftsländern wie Bangladesch und Indien zu einer erheblichen Dezimierung bzw. zum kompletten Zusammenbruch der Froschpopulationen gekommen. Für die Ökosysteme hat dies gravierende Folgen: Natürliche Kreisläufe werden unterbrochen und vermehrt Pestizide eingesetzt, da die Frösche nicht mehr zur natürlichen «Schädlingsbekämpfung» beitragen. Der verstärkte Einsatz von Pestiziden ist für Menschen, Tiere und Umwelt schädlich. [8]

Von mehr als 5‘000 bekannten Arten der Ordnung der Amphibien, zu der Frösche und Kröten gehören, gelten bereits 32 Prozent als in ihrem Bestand bedroht. Hauptursachen sind der Klimawandel, die Zerstörung ihrer Lebensräume und die Jagd durch den Menschen.

Nachdem die Produktion lange hauptsächlich in Indien und Bangladesch stattfand, ist heute Indonesien der weltgrösste Exporteur. In Indien wurde der Handel 1987 wegen der qualvollen Tötung der Frösche und des Verlusts der natürlichen Kontrolle von sogenannten Schädlingen in der Landwirtschaft verboten. Ausserdem wurden dort mehrere Froscharten als gefährdet eingestuft. Der internationale Handel mancher Froscharten wurde unter den Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens gestellt.

Frosch im Teich

Ein grosser Teil der Tiere wird jedoch bezüglich seiner Art und Herkunft falsch deklariert – so kann nicht nachgewiesen werden, ob es sich bei den Importen um bedrohte Froscharten handelt. [9, 10]

Auch Froschfarmen sind ethisch und ökologisch verwerflich: Wildfänge sind kontinuierlich für eine Aufstockung der Froschbestände notwendig, da Kaulquappen aufgrund von Kannibalismus einer hohen Mortalität unterliegen. Beim Import exotischer Arten können Krankheiten eingeschleppt werden und entflohene Tiere stellen eine Gefahr für heimische Arten dar. [11]

Entscheiden Sie sich für eine Ernährung ohne Tierleid

Wenn Sie dazu beitragen möchten, das unvorstellbare Leid von Fröschen, Fischen, Kühen, Schweinen, Hühnern und anderen Tieren nachhaltig zu beenden, sollten sie sich für eine tierfreundliche Ernährungsweise entscheiden.

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