Warum sind Tierversuche nicht auf den Menschen übertragbar?

Noch immer finden neben Sicherheitstest allem in der Forschung und Medizin  grausame Tierversuche statt. Diese sind jedoch nachweislich nicht einfach auf den Menschen übertragbar. Das ist einerseits fatal für die in den Versuchen missbrauchten, gequälten und getöteten Tiere, andererseits birgt die kaum mögliche Übertragbarkeit gleichzeitig ein hohes Fehler- und damit Risikopotenzial für Menschen. 

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum die Experimente auf Kosten der Tiere weiterhin gesetzlich erlaubt und gefördert werden. Ausserdem beleichten wir die wichtigsten Gründe, warum die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht gut auf Menschen übertragbar sind.

1. Fast alle neuen Medikamente fallen durch

95 Prozent aller potenziell neuen Medikamente kommen nicht auf den Markt – obwohl sie zuvor in Tierversuchen als sicher und wirksam eingestuft wurden. [1] Trotzdem sind Experimente an verschiedensten Tierarten vorgeschrieben. Ausserdem ist die Forschung an Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, aber auch an Hunden, Katzen, Vögeln, Schweinen, Affen und Fischen nach wie vor erlaubt. 

Solche Tierversuche wiegen Patient:innen in einer falschen Sicherheit, denn die Tierversuche bieten keine Sicherheit über die Wirkung bestimmter Substanzen bei Menschen. 

Affe im Käfig

2. Tierversuche sagen toxische Effekte bei Menschen nicht voraus

Die durchschnittliche Dauer des Prozesses eines Medikaments von der Entwicklung bis zur Markteinführung beträgt zehn bis fünfzehn Jahre. Ein Schritt in diesem Prozess sind grausame Tierversuche in präklinischen Studien – wobei auch die Giftigkeit (Toxizität) der Substanzen getestet werden soll. Das Problem: Tierversuche sagen 30 Prozent der bei Menschen auftretenden Effekte nicht vorher. [2]

Mäuse Tierversuch

3. Alle Medikamente werden ohnehin auch an Menschen getestet

In der nächsten Phase des Prozesses, den Medikamente bis zur Marktreife durchschreiten, finden nach den nicht aussagekräftigen Tierversuchen Tests (klinische Studien) mit Menschen statt. Die Substanzen werden in der ersten Phase jedoch nur einer sehr geringen Anzahl an Personen in einer möglichst niedrigen Dosis verabreicht. [3] Der Grund ist, dass die vorhergehenden Tierversuche keinerlei Garantie dafür geben, ob ein Wirkstoff verlässlich und sicher ist. 

Somit wird jeder neue Wirkstoff trotz Tierversuchen auch an Menschen getestet. Viele Medikamente werden in späten Verläufen der klinischen Phasen aussortiert, da erst ab diesem Zeitpunkt aussagekräftige Rückschlüsse über Nebenwirkungen oder ein Ausbleiben der gewünschten Wirkung getroffen werden können. 

Arztbesuch

4. Anlagen von Menschen und anderen Tieren sind nicht vergleichbar

Zwar teilen wir Menschen mit anderen Säugetieren Eigenschaften wie Ähnlichkeiten bezüglich Körperbau und den Abläufen im Körper – trotzdem handelt es sich immer um eine andere Spezies. Bereits winzige Unterschiede, z. B. im Stoffwechsel, können andere Reaktionen auf bestimmte Substanzen auslösen. Auch bei Tieren derselben Spezies führen Experimente häufig zu unterschiedlichen Ergebnissen. Und selbst menschliche Frauen und Männer reagieren durch die körpereigenen Unterschiede anders auf verschiedene Wirkstoffe. [4]

Tierversuche sind allein deshalb schlechte Wissenschaft, da sie im falschen Organismus stattfinden und auf diese Weise erst gar keine aussagekräftigen Ergebnisse entstehen können. Daher müssen humanrelevante alternative Forschungsmethoden stärker gefördert und Tierversuche endlich beendet werden.

Petrischale
In-vitro-Verfahren: eine Alternative zu Tierversuchen aus der Kulturschale.

So helfen Sie Tieren, die für Experimente leiden

Setzen Sie sich jetzt für Tiere und eine tierfreie Forschung ein, indem Sie die Kampagne «Wissenschaft statt Tierversuche» unserer Partnerorganisation PETA Deutschland mit Ihrer Unterschrift unterstützen. Das Strategiepapier bietet der Politik einen umsetzbaren Plan zum nachhaltigen Ausstieg aus Tierversuchen.