Tierische Mitbewohner bei Hitze abkühlen – die 14 besten Tipps

Nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere tierischen Mitbewohner leiden bisweilen unter der Sommerhitze. Katzen beispielsweise können im Gegensatz zu Menschen nicht schwitzen, die Schweissdrüsen an ihren Ballen dienen lediglich zum Markieren ihres Reviers. Bei Hitze oder starker Aufregung fangen Katzen an zu hecheln, um sich durch die Atembewegung und den hierbei verdunstenden Speichel abzukühlen. Ausserdem verschafft auch das vermehrte Lecken des Fells etwas Kühlung.

Hunde müssen bei starker Hitze abgekühlt werden. Sie besitzen nur wenige Schweissdrüsen an den Pfoten und der Zunge. In der Regel versuchen sie, ihren Körper durch Hecheln abzukühlen – dies hilft jedoch nur bedingt, vor allem bei Hunden mit langem Fell, die meist unter den mittlerweile auch in der Schweiz sehr heissen Sommern leiden. Und auch weitere Tiere, wie etwa Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen, leiden oftmals unter der Hitze.

Die folgenden 14 Tipps helfen unseren Vierbeinern, sich Kühlung zu verschaffen, die Hitze erträglicher zu machen und sie vor Hitzegefahren zu schützen.

1. Vermehrtes Wasserangebot

Katzen sollten vor allem im Sommer zum vermehrten Trinken angeregt werden – am besten mit unterschiedlichen Wasserangeboten wie Trinkbrunnen, mehreren Näpfen an unterschiedlichen Orten und aus verschiedenen Materialien oder auch mit Eiswürfeln. Zudem kann mit Wasser angereichertes Feuchtfutter die Flüssigkeitsaufnahme erhöhen.

Auch Hunde sollten im Sommer immer reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Während der Wassernapf zuhause stets gefüllt sein sollte, empfiehlt es sich, für unterwegs Wasser in einer Flasche mitzunehmen und dem Hund immer wieder anzubieten.

Im Käfig unserer Hamster, Kaninchen und Meerschweinchen müssen die Wassertränken stets gefüllt sein. Da sich Bakterien bei grosser Hitze schnell vermehren, sollte das Wasser hierbei täglich gewechselt werden. Zudem enthalten frisches Gras und Kräuter ebenfalls viel Flüssigkeit.

Meerschweinchen fressen Blätter
Kleintiere brauchen im Sommer am besten mehrmals täglich frisches Wasser.

2. Katzenfell anfeuchten und Hundefell kürzen

Um Ihre Katze abzukühlen, streichen Sie mit einem angefeuchteten Tuch oder feuchten Händen immer wieder über das Fell der Samtpfote. Bei Hunden kann das Kürzen des Fells für Abkühlung sorgen – allerdings nicht zu stark, da es gleichzeitig auch als Sonnenschutz dient.

3. Kühle Rückzugsmöglichkeiten kreieren

Katzen suchen sich vor allem im Sommer gerne einen kühlen, schattigen Platz. Hierfür sind abgedunkelte Räume oder kühlende Steinplatten hilfreich. Auch Kühlmatten, die die Wärme der Samtpfote ableiten und eine selbstkühlende Wirkung haben, sind geeignet.

Auch Meerschweinchen, die in ihrer südamerikanischen Heimat in kühlen Bergregionen leben, sind als hitzeempfindliche Tiere in Gefangenschaft auf uns angewiesen.

4. Schutz vor Sonnenbrand 

Vor allem Hunde und Katzen mit heller Haut und wenig Fell neigen zu Sonnenbrand. Cremen Sie die Tiere an besonders hellen, wenig behaarten Stellen, wie etwa der Nasenspitze oder den Ohren, mit Sonnencreme ein (für sensitive Haut/Kindersonnencreme ohne Parfum).

Golden Retriever liegt im Gras
Hunde nehmen gern mal ein Sonnenbad und sollten mit Sonnencreme versorgt werden.

5. Katzen Zugang zur Wohnung gewähren

Katzen, die im gesicherten Garten Freigang geniessen oder den Balkon nutzen, sollten stets eine Möglichkeit haben, um in die Wohnung zu gelangen. So wird sichergestellt, dass es den Vierbeinern in der Sonne nicht zu heiss wird und sie sich in der Wohnung abkühlen können. Kippfenster stellen für Katzen eine grosse Gefahr dar, da sich die Tiere darin einklemmen und schlimmstenfalls ersticken oder sich das Genick brechen können. Katzen sollten in Räumen mit gekippten Fenstern daher niemals unbeobachtet sein.

6. Richtige Nahrungsportionen bereitstellen und Nahrungsreste entsorgen

Da grosse Nahrungsportionen für den Hund bei Hitze schwer verdaulich sind, sollten besser kleinere Portionen bereitgestellt werden. Nahrungsreste – auch in Gehegen – sollten generell schnell entsorgt werden, da verdorbene Lebensmittel Krankheiten verursachen können.

7. Spaziergänge zur richtigen Zeit

Wege und Strassen erhitzen sich im Sommer schnell und sollten daher bei grosser Hitze gemieden werden. Es empfiehlt sich, ausgedehnte Spaziergänge auf die Morgen- oder Abendstunden zu verschieben und so zu verhindern, dass sich der Hund schmerzhafte Verbrennungen an den Pfotenballen zuzieht.

Frau geht mit Hund spazieren.
Spaziergänge sollten nicht zum wärmsten Zeitpunkt des Tages eingeplant werden.

8. Vermeidung von sportlichen Anstrengungen

Sportliche Anstrengungen wie das Rennen neben dem Velo sollten im Sommer vermieden werden. 

9. Hunde mit verkürzten Nasen besonders schonen

Möpse und Co., die zuchtbedingt verkürzte Nasen haben, brauchen besondere Schonung, denn ihre Thermoregulation ist ohnehin eingeschränkt. Für diese Tiere bedeutet grosse Hitze schnell Lebensgefahr.

10. Vorsicht bei der Autofahrt

Bei der Autofahrt mit offenem Fenster sollte Vorsicht geboten werden, da die Zugluft bei Hunden schmerzhafte Augenentzündungen verursachen kann.

Hund schaut aus dem Autofenster
Weit heruntergelassene Scheiben während der Fahrt sollten unbedingt vermieden werden.

11. Hunde auf keinen Fall im Auto zurücklassen

Ihr Hund sollte auf keinen Fall im Auto zurückgelassen werden! Hunde erleiden im heissen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder sogar einen Herzstillstand, da sie nur wenige Schweissdrüsen haben und sich vorwiegend über Hecheln abkühlen. Anzeichen für Überhitzung beim Hund sind Apathie, starkes Hecheln und teilweise Nervosität. Wenn Ihr Hund sehr stark hechelt, taumelt, eine dunkle Zunge oder einen glasigen Blick hat oder erbricht, hat er vermutlich bereits einen Hitzschlag erlitten und schwebt in akuter Lebensgefahr.

12. Hund aus dem Auto retten 

Wenn Sie einen im Auto eingesperrten Hund sehen, zögern Sie nicht! Schlagen Sie die Scheiben ein und rufen Sie die Polizei – Sie könnten dem Tier damit das Leben retten!

13. Gehege richtig positionieren und ausstatten

In Innenräumen sollten Hamster- oder Meerschweinchen-Gehege niemals in der Sonne oder auf Fensterbänken stehen. Plastikröhren und -höhlen bieten keinen Schutz gegen Hitze – ein Schlafhaus aus Keramik und ein Sandplatz zum Abkühlen hingegen schon (Sand vorher in Kühlschrank stellen).

Auch das Aussengehenge muss zwingend im Schatten liegen und einen gut belüfteten Unterschlupf bieten. Der beste Schutz ist eine natürliche Beschattung durch Bäume und Sträucher. Achten Sie darauf, dass keine Zugluft entsteht – auch nicht durch Ventilatoren. Hamster, Meerschweinchen und Co. könnten sich sonst erkälten oder schmerzhafte Augenentzündungen davontragen.

Wenn ein gesundes Kaninchen oder Meerschweinchen an einem heissen Tag teilnahmslos auf der Seite liegt und schnell und flach atmet, sollte es umgehend in ein kühles, feuchtes Handtuch eingewickelt und zum Tierarzt gebracht werden. Möglicherweise hat es einen Hitzeschlag erlitten und kann sogar an Kreislaufversagen sterben.

Kaninchen im Gehege am Napf
Wenn es warm ist, suchen auch Kleintiere gern ein kühles Plätzchen.

14. Auf Madenbefall kontrollieren

Kontrollieren Sie das Fell von Kaninchen und Meerschweinchen regelmässig auf Madenbefall. Vor allem in der Aftergegend nisten sich gerne Fliegenlarven ein, die die Tierhaut angreifen können.