Kachowka-Staudamm in der Ukraine zerstört: PETAs Fluthilfe in der Region

Am 6. Juni 2023 ist der Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro bei Cherson im russisch besetzten südlichen Teil der Ukraine zu grossen Teilen zerstört worden – mit katastrophalen Folgen: Eine ganze Region steht unter Wasser, das Leben Tausender Menschen und Tiere ist akut gefährdet. Hinzu kommt der Verlust von Häusern, Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser. Minen und Sprengstoffe werden vom Wasser in Gegenden geschwemmt, die vorher als sicher galten. [1]

Erfahren Sie hier, wie wir von PETA mit befreundeten Partnerorganisation den Betroffenen in der Region helfen – und wie Sie gemeinsam mit uns den Tieren im Katastrophengebiet helfen können.

Kachowka-Staudamm zerstört: Unzählige Leben in akuter Gefahr

Nach der Zerstörung des Staudamms und des Wasserkraftwerks nahe der Stadt Cherson Anfang Juni bleibt die Lage vor Ort dramatisch: Eine ganze Region ist überflutet, auch weitere Städte sind bedroht. [1] Unzählige Menschen und Tiere befinden sich in grösster Gefahr.

Verschiedene Organisationen reisten unmittelbar nach der Zerstörung in das Katastrophengebiet, um den Menschen und Tieren vor Ort zu helfen – darunter auch Teams von Animal Rescue Kharkiv, eine Tierschutzorganisation, die seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs im gesamten Land Tieren in Not hilft und dabei von PETA unterstützt wird. Seit der Damm zerstört wurde zählt jede Minute, um möglichst viele Leben zu retten.

Am Morgen des 9. Juni 2023 wurde bekannt, dass Helfer:innen aus anderen Teams in den Fluten gestorben sind. Das zeigt eindrücklich, wie gross die Gefahr vor Ort ist – niemand ist sicher. Eine weitere Schwierigkeit: Das überflutete Gebiet ist unvorstellbar gross. Zum Vergleich: Der grösste Stausee der Schweiz fasst rund 400 Millionen Kubikmeter, der Kachowkaer Stausee fasste 18,2 Milliarden Kubikmeter.

Sämtliche Einsatzteams im Katastrophengebiet nehmen diese Herausforderung an und geben weiterhin alles, um so viele Leben wie möglich zu retten.

Hunde unter Wasser in der Flut
45 Hunde wurden bereits gerettet.

PETA und befreundete Partnerorganisationen im Einsatz für die Tiere

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine ist PETA vor Ort, um gemeinsam mit verschiedenen befreundeten Organisationen den Tieren und ihren Menschen in Not zu helfen. Einer der wichtigsten Partner dabei ist Animal Rescue Kharkiv; zwei Teams reisten unmittelbar nach dem Bruch des Staudamms in die Katastrophenregion. Zudem wurden Boote beschafft und weitere benötige Güter zusammengestellt, mit denen die unermüdlichen Helfer:innen in der überfluteten Region im Einsatz sind.

Wir von PETA helfen unseren Freund:innen vor Ort: Wir haben sofort entsprechende Hilfsmassnahmen eingeleitet, damit Animal Rescue Kharkiv mit den Rettungseinsätzen beginnen konnte:

Inzwischen sind vier Teams mit fünf Booten im Einsatz. Für die Betroffenen und Helfenden ist die Lage extrem angespannt und die Gegebenheiten vor Ort lebensgefährlich:

  • So schwimmen im Wasser ganze Häuser.
  • Zahllose Stromkabel hängen ins Wasser.
  • Zudem verunreinigt Diesel das Wasser.
  • Die Strömung ist weiterhin stark.

Im Wasser treiben Minen: Diese wurden vom Wasser aus der Erde gelöst – wenn die russischen Truppen sich zurückziehen, verminen sie ganze Gebiete. Nun treiben die Minen verborgen im schmutzigen Wasser. Trifft ein harter Gegenstand auf eine Mine, explodiert sie. Fachleute haben vor Ort Routen erstellt, die als relativ sicher gelten.Auf genau diesen Routen sind die Teams unterwegs. Denn überall warten Tiere auf Rettung – nass, hungrig und verängstigt. Meist harren sie auf den Dächern von Häusern oder auf Treibgut aus, das durch die Strömung teilweise kleine, flossartige Inseln bildet.

Obwohl kein Schritt sicher ist, arbeiten die Helfenden mit einer unglaublichen Ruhe. Denn die verzweifelten und panischen Tiere müssen Vertrauen aufbauen, damit sie gerettet werden können.

Wir von PETA Deutschland helfen unserem Partner Animal Rescue Kharkiv vor Ort. 

Täglich werden Dutzende Tiere aus den Fluten gerettet

Jeden Tag können die Einsatzteams etwa 50 Tiere aus den Fluten retten, darunter

  • Hunde
  • Katzen
  • Hühner
  • Ziegen
  • eine Schildkröte.

Die geretteten Tiere werden sicher untergebracht, medizinisch betreut und aufgepäppelt. Vor Ort kooperiert PETA mit einer weiteren befreundeten Organisation, die seit Ausbruch des Kriegs regelmässig grosse Mengen Nahrung für Tiere erhält. Wenn die Teams Tiere gesichert haben und mit den Booten an Land kommen, übernehmen die Helfer:innen der befreundeten Organisationen nun die Tiere für die weitere Versorgung.

Unsere verschiedenen Partner arbeiten mit lokalen Fachleuten daran, möglichst viele Tiere und Menschen zu retten und zu versorgen. Wir von PETA unterstützen diese Rettungseinsätze mit allen Mitteln, die dabei helfen, verängstigte und verzweifelte Lebewesen aus dem Wasser zu holen und in Sicherheit zu bringen.

Seit der Damm zerstört wurde, zählt jede Minute, um Leben zu retten.

PETAs Einsatz für die Tieren seit Beginn des Ukraine-Kriegs

Die Spenden im Rahmen des PETA Global Compassion Fund haben dabei geholfen, das bisher grösste karitative Projekt umzusetzen:

  • So wurden in Charkiw sichere Plätze mit Versorgungsmöglichkeit für 1’000 Tiere geschaffen.
  • Eine Tierklinik wurde mitaufgebaut.
  • Es wurde ein Kastrationsprojekt umgesetzt.
  • Mehrere Fahrzeuge für die Rettungseinsätze wurden beschafft.
  • Es wurden über 1’400 Tonnen vegane Tiernahrung produziert und ausgeliefert.
  • Insgesamt konnten über 11000 Tiere gerettet und in vielen Fällen mit ihren Halter:innen wiedervereint oder in liebevolle Familien adoptiert werden.

Wir von PETA Schweiz, unsere internationalen Partnerorganisationen und lokale Partnervereine wie Animal Rescue Kharkiv arbeiten Hand in Hand – über Tausende Kilometer hinweg. Unsere gemeinsamen Hilfsaktionen im Kriegs- und Katastrophengebiet werden durch Spenden im Rahmen des PETA Global Compassion Fund finanziert.

Insgesamt sind vier Teams mit fünf Booten im Einsatz.

Katastrophenlage in der Ukraine: Tiere sind auf Ihre Hilfe angewiesen

Die Schreckensnachrichten aus der Ukraine nehmen auch nach über einem Jahr Krieg kein Ende: Städte, Strassen und Infrastrukturen werden weiterhin zerstört. Zahllose Leben sind gefährdet – täglich werden Menschen und Tiere verletzt und getötet.

Wir setzen unseren Einsatz in den Kriegsgebieten daher fort. Dafür sind wir auch auf Ihre Hilfe angewiesen: Wenn Sie unsere Arbeit für die Tiere in der Ukraine zielgerichtet unterstützen möchten, können Sie dies mit einer Spende im Rahmen von PETAs Global Compassion Fund unter folgendem Link: