Hummer essen: 9 Gründe gegen den Verzehr der Tiere

Einige Restaurants – auch in der Schweiz – bieten Hummerfleisch als vermeintliche «Delikatesse» an. Für die Tiere bedeutet der Konsum ihres Körpers unvorstellbare Qualen. Hummer sind jedoch faszinierende Meeresbewohner, die sich ein selbstbestimmtes, unversehrtes Leben ohne Leid und Schmerz wünschen. Erfahren Sie hier, warum Sie sich gegen den Verzehr des Fleisches von Krebstieren wie Hummern entscheiden sollten.

1. Hummer sind fühlende Lebewesen, die Schmerz empfinden

Die Wissenschaft ist sich heute weitgehend einig, dass Hummer und andere Zehnfusskrebse Schmerz fühlen, da die Tiere ein gut entwickeltes Nervensystem haben und zudem auch lernen, nach schmerzhaften Erfahrungen die Auslöser bewusst zu meiden. [1]

Bereits 2005 wies die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit darauf hin, dass Krebstiere wie Hummer, Krabben und Garnelen individuelle Verhaltensweisen, ein Bewusstsein, ein Gedächtnis und komplexe Gehirnstrukturen haben, dass sie Schmerzen spüren und daher Schutz verdienen. [2] Bei Garnelen konnte sogar festgestellt werden, dass sie sich ähnlich wie wir Menschen vor Gefahr fürchten. [1, 3]

Ein von der britischen Regierung in Auftrag gegebener Bericht der London School of Economics (LSE) kommt zu dem Schluss, dass es genügend Beweise dafür gibt, dass Zehnfusskrebse empfindungsfähige Tiere sind. [2] Grossbritannien erwägt nun, in einer Novelle des Tierschutzgesetzes auch einige Wirbellose als empfindungsfähige Lebewesen anzuerkennen. Im Fachmagazin «Science» argumentieren Forscher:innen, dass dies aus wissenschaftlicher Sicht längst überfällig ist. [4]

Hummer

2. Qualvoller Tod: Hummer werden lebendig gekocht

Seit 2018 ist es in der Schweiz verboten, Hummer ohne Betäubung zu kochen. Der Bundesrat hatte beschlossen, dass die Tiere vor ihrem Tod im Kochtopf betäubt werden müssen – das Gesetz verdeutlicht, dass Krebstiere Schmerz empfinden. Auch Österreich hat das Kochen unbetäubter Hummer und anderer Krebstiere verboten undin Deutschland arbeitet das Bundeslandwirtschaftsministerium aktuell an einer Änderung der Tierschutzschlachtverordnung, PETA Deutschland steht dazu mit den Verantwortlichen im Austausch.

Doch auch die vorherige Betäubung per Stromschlag ist mit Gewalt und Leid verbunden und daher sollte niemand Hummer und andere Krebstiere essen. Der Zoologe Jaren G. Horsley vertritt den Standpunkt, dass Hummer Schmerz sogar stärker spüren als Menschen: Denn Hummer haben im Gegensatz zu uns kein autonomes Nervensystem, das sie bei Verletzungen in einen Schockzustand versetzt, sodass sie vermutlich Schmerzen spüren, bis ihr Nervensystem zerstört ist. [5] 

3. Ihr Tod ist immer mit Leid und Schmerzen verbunden

Selbst wenn man Hummer in der Schweiz und auch in Österreich nicht ohne Betäubung töten darf, so ist es dennoch grausam, Hummer und andere Krebse zu essen.

Es gibt keine einzige Methode, um Hummer und andere fühlende Lebewesen «tierfreundlich» oder «human» zu töten, nur damit ihr Fleisch gegessen werden kann. Daher appellieren wir von PETA an die Menschen, alle Tiere von ihrem Speiseplan zu streichen.

4. Schweizer Betäubungspflicht verhindert Tierleid nicht

Jährlich werden rund 130‘000 Hummer und Langusten in die Schweiz importiert. Bis zu 90 Prozent der Tiere stammen aus Nordamerika. [6]

  • Nachdem Hummer und andere Panzerkrebse dort gefangen werden, werden die meisten von ihnen in Fabriken auf Fliessbändern nach Grösse sortiert und mit verbundenen Scheren in kleine, feuchte Boxen gepackt.
  • Bis sie weltweit verschickt werden, werden einige von ihnen stunden-bis tagelang ohne Nahrung in Kühlhäusern gelagert.
  • Am Zielort angekommen, sitzen sie weiterhin mit zusammengebundenen Scheren und ohne Nahrung in kleinen, kahlen Becken, oft aufeinandergestapelt. Sie sind gezwungen, so lange auszuharren, bis sie schliesslich betäubt und getötet werden.

Der Bundesrat hat 2018 zwar beschlossen, dass lebende Krebstiere vor dem Kochen betäubt werden müssen, doch ein verbindliches Importverbot hat der Nationalrat abgelehnt. [4]

Das ist problematisch, da auch tot importierte Hummer zuvor grossem Leid ausgesetzt waren. Dies belegte eine Undercover-Recherche von PETA USA, bei der dokumentiert wurde, wie qualvoll die Krebstiere in einem US-amerikanischen Hummer-Schlachthaus in Maine getötet werden: Bei vollem Bewusstsein werden den schmerzempfindlichen Tieren Beine, Schwanz, Kopf und Panzer vom Körper gerissen. Viele Hummer überleben diesen gewaltsamen Vorgang; sie zappeln panisch und winden sich vor Schmerzen, werden in eine Kiste geworfen und sterben dort qualvoll.

5. Hummerfleisch kann der Gesundheit schaden

Hummerfleisch ist ein leicht verderbliches Produkt: Das heisst, dass es schnell mikrobiell kontaminiert wird und der Konsum lebensmittelbedingte Krankheiten begünstigen kann. Werden die toten Tiere falsch gelagert und zubereitet, erhöht der Verzehr das Risiko, sich mit gesundheitsgefährdenden Bakterien wie Salmonellen zu infizieren. Eine solche Lebensmittelvergiftung kann zu Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen führen. [7]

Zudem gehört das Fleisch von Krebstieren wie Hummern zu den häufigsten Allergenen: Der Konsum kann zu schweren bis lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen führen. [8, 9]

Da Meerestiere Chemikalien aus ihrem Lebensumfeld aufnehmen, kann Hummerfleisch je nach der Wasserqualität ihres Lebensraumes Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Kadmium und Arsen oder Mikroplastik enthalten. Beim Verzehr der Tiere gelangen diese Substanzen auch in den menschlichen Körper. [7]

Wie das Fleisch anderer Meerestiere enthält auch Hummerfleisch viel Cholesterin. [10] Wird zu viel Cholesterin aufgenommen, kann das zu einem erhöhten Cholesteringehalt im Blut führen, wodurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden.

6. Hummer sind kein Essen, sondern faszinierende Lebewesen

Lebende Hummer können viele verschiedene Farben haben, darunter Olivgrün, Violett oder Blau – bei Hummern gibt es Links- und Rechtshänder: Entsprechend nutzen sie eine ihrer Scheren zum Greifen, die andere zum Zerkleinern.

  • Hummer leben als Einzelgänger; in der Paarungszeit teilen sich männliche Tiere jedoch oft eine Höhle mit teilweise mehreren Hummer-Frauen.
  • Für die Paarung werfen die weiblichen Tiere ihren Panzer ab – anschliessend sind sie auf den Schutz der Höhle und oft auch des Mannes angewiesen.
  • Hummer-Frauen tragen die Eier etwa neun Monate bei sich.
  • Die jungen Hummer-Larven leben zunächst schwimmend, wenn sie älter werden, leben sie benthisch, also auf dem Meeresgrund.
  • Hummer können ausgesprochen gut riechen. Die Chemorezeptoren an ihren kurzen Antennen dienen für die Partner- und Nahrungssuche. Sie können Muscheln sogar am Geruch unterscheiden. [11]
  • Hummer können auch sehr schnell rückwärtslaufen.
Blauer Hummer

Mit seinen grossen Scheren kann ein erwachsener Hummer Sand und Kies unter einem Felsen weggraben und einen Tunnel anlegen, den er dann sein Zuhause nennt. [11] Einige der grösseren Höhlen können auch mehrere Hummer beherbergen. Hummer können 40 bis 50, in Einzelfällen bis zu 100 Jahre alt werden. Dabei häuten sie sich ihr Leben lang. Aufgrund eines speziellen Enzyms altern sie anders als die meisten Tiere zellulär – sie sterben meist erst, wenn sie ihren Panzer nicht mehr wechseln können oder Opfer von Angriffen werden, beispielsweise durch Menschen. [12]

7. Immer mehr Menschen erkennen, dass Hummerfleisch Tierleid bedeutet

Immer mehr Menschen lehnen das Kochen lebender Krebstiere ab. In Ländern wie der Schweiz, Österreich, Italien und Norwegen ist das betäubungslose Kochen von Hummern und anderen Panzerkrebsen daher verboten. [13] Wer dazu beitragen möchte, dass keine Hummer mehr wegen ihres Fleisches leiden, sollte sich für eine tierfreundliche vegane Ernährungs– und Lebensweise entscheiden.

8. Es gibt Alternativen: Für guten Geschmack müssen keine Tiere leiden

Es gibt verschiedene Alternativen, die ohne Tierleid auskommen: Auf dem Markt sind immer mehr vegane Produkte erhältlich, die geschmacklich und in ihrer Konsistenz an das Fleisch von Krebs- und anderen Meerestieren erinnern.

9. Es ist unmoralisch, Hummer und andere Tiere zu quälen und zu essen

Tiere sind nicht dazu da, sie zu essen: Egal, ob Land- oder Wassertier: Der Konsum von Fleisch ist immer mit Tierleid verbunden. Die Einteilung fühlender Lebewesen in menschengemachte, völlig willkürliche Kategorien wie «Nutztiere» beruhigt lediglich das Gewissen der Verbraucher:innen und vermittelt die falsche Annahme, es sei in Ordnung, andere Lebewesen als vermeintliche «Lebensmittel» zu quälen und zu töten.

Dieses Denken und Handeln nennt sich Speziesismus. Doch Tiere können genau wie Menschen leiden. Genau wie wir haben sie Interesse daran, ihr Leben möglichst selbstbestimmt und unversehrt zu leben. Aus diesem Grund ist es moralisch nicht vertretbar, Hummer und andere Tiere zu fangen, zu quälen und zu töten – nur damit wir sie essen können.

Hummer mit verbundenen Scheren

Werden Sie vegan und helfen Sie Hummern und anderen Meerestieren

  • Entscheiden Sie sich gegen den Konsum von Hummer und anderen Meerestieren. Klären Sie auch Ihr Umfeld über das Leid der Tiere auf.
  • Sollten Sie Hummer auf den Speisekarten von Restaurants entdecken, sprechen Sie das Personal freundlich darauf an und bitten Sie darum, das Gericht von der Karte zu streichen.
  • Entscheiden Sie sich für eine tierfreundliche vegane Lebens- und Ernährungsweise – so tragen Sie dazu bei, das Leid unzähliger Tiere in der Ernährungsindustrie dauerhaft zu beenden.

Unser 30-tägiges Veganstart-Programm versorgt Sie per App oder per Mail kostenlos mit hilfreichen Tipps und leckeren Rezepten – melden Sie sich dazu ganz einfach und unverbindlich an!